Dienstag, 8. März 2011

Interview mit Sebastian de Andrade ("Die letzten Stunden des Herrn Berger")



Nach dem Wettbewerb kommen die Interviews: Sebastian de Andrade kam mit seinem nachdenklichen Comic Die letzten Stunden des Herrn Berger auf den neuerdings mit Lorbeeren gekrönten Platz 1. Nun haben wir ihn zum Comic und zu seiner eigenen Comic-"Geschichte" befragt.

Woher kam die Idee zu „Die letzten Stunden des Herrn Berger“?
Sebastian: Die Idee zur Story kam bei mir ganz plötzlich. Immer mehr Menschen in nächster Umgebung sind an Krebs erkrankt. Ich habe mir recht viele Gedanken darüber gemacht, wie es wohl ist, wenn man dieses Schicksal erleidet. Wie man sich fühlt und was man in seinen letzten Stunden macht.

Wann hast du mit dem Comicschreiben und Zeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Sebastian: Ich zeichne schon mein Leben lang. Professioneller zu zeichnen habe ich angefangen, als ich das erste mal Tusche in der Hand hatte. Die Zeichnungen sahen einfach viel edler aus als davor, als ich mit Buntstiften und Bleistift gearbeitet hatte. Da war ich etwa 13 Jahre alt. Die Tuschezeichnung ist wirklich eine meiner ersten Tuschezeichnungen. Ich bin froh das ich die noch gefunden habe!


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Mein Vater kaufte mir etwas später den Comic "300" von Frank Miller, der mich auch sehr inspiriert hat. Mein erster richtiger Comic, den ich gezeichnet und geschrieben habe, basierte eigentlich auf 300. Da ging es um ein paar christliche Kampfmönche ( die Spartaner lassen grüßen), die sich mit Rebellen vereinigen um einen König zu stürzen.

Frank Miller war zu der Zeit mein absolutes Idol und ich versuchte seinen Stil zu kopieren. Später kamen noch die Alan Moore Werke hinzu, die meines Erachtens zu den besten Comics gehören. Besonders das Werk "From Hell" hat mich in der Horror Story "The Solution" zeichnerisch geprägt. Mir gefielen die wirren und groben Striche.


Szene aus "The Solution"

Als ich dann diese Plattform Mycomics kennengelernt habe, war ich überrascht, dass meine Comics recht gut angenommen wurden. Besonders Steff Murschetz hat mir recht viel zeichnerische Tipps gegeben, die mich weiter gebracht haben. Er hat mich auch gut in seine Verlagstruppe von Undergroundcomics integriert.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:
Sebastian: Ich glaube es war Sin City.

Woran arbeitest du gerade?
Sebastian: Ich persönlich arbeite zurzeit an 2 Comics:
1. Eine Horrorstory in Kooperation mit Stephan Löser (Co-Autor)
2. Ein Remake vom Urban Murx, hier eine Skizze aus der neuen Version:


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Sonst arbeite ich gerade recht viel bei Undergroundcomix.de. Bisher überwiegt das Planen, aber ich denke da geht es auch bald wieder los mit der Zeichnerei!

Wenn du dich für eine Wochen in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein?
Sebastian: Schwere Frage. Ich würde nicht gerne in der Haut meiner Lieblingshelden stecken (Punisher, Batman, Kakerlak). Sie sind alle tragische Persönlichkeiten, die ein schweres Los gezogen haben.
Ich denke mal, Superman wäre meine Wahl. Der kann nämlich fliegen! Das würde ich dann die ganze Woche machen!

Danke für das Interview!

Mehr von Sebastian de Andrade auf myComics.de: Die Witwe, The Solution, Gewaltpräventatsmaßnahem, Himmel und Hölle...

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