Donnerstag, 4. April 2024

Interview "Der Grüne Rayman"

 

 

"Es war einmal in einer Welt, in der man Realität von Fiktion nicht trennen konnte..."

Im aktuellen  myComics-Wettbewerb "An der Pforte" standen insgesamt 9 Stories zur Wahl, wie immer in den verschiedensten Stilrichtungen und Formaten.

Der Zeichner "Der Grüne Rayman" war mit seiner gleichlautenden Story beim Wettbewerb dabei. Andere Beiträge von ihm waren davor schon bei myComics online. So war er auch bereits bei den myComics-Leser*innen bekannt und beliebt und erreichte den ersten Platz.

Und darum geht es in der Story: "Es war einmal in einer Welt, in der man Realität von Fiktion nicht trennen konnte … Eine schreckliche Bedrohung bricht aus den Schatten heraus – die Echos der Toten verbreiten sich über das ganze Land. Das ist das fantasievolle, epische und auch gruselige Abenteuer von dem Grünen Rayman!"

Wir wollten wie immer mehr zu den Gewinner-Comics wissen und haben dazu ein Interview gemacht:


Woher kam die Idee zu deiner Comicserie "Der Grüne Rayman"?

Die Idee zu dem Grünen-Rayman-Comic hatte ich schon seit Jahren als Vision im Kopf. Im Grunde sind es Kindheitserinnerungen und Gefühle von Dingen, die ich selbst persönlich erlebt habe und Eindrücke von Videospielen, die mich allgemein schon immer fasziniert haben. Die Grundschulzeit war für mich die schönste und wichtigste Zeit meines Lebens. 

Mein bester Freund Milan und ich haben damals immer so getan und gespielt, als wären wir die Helden aus unseren Lieblings-Videospielen und wir sind bis heute noch beste Freunde. Wir waren der Rote- und der Grüne Rayman! Auch Horrorspiele, von denen wir gehört haben, haben uns fasziniert. Wir hatten panische Angst vor Zombies und haben uns Geschichten ausgedacht, wie cool es zum Beispiel sein würde, wenn plötzlich in unserer Schule eine Zombie-Apokalypse ausbrechen würde, und wir als Helden alle Überlebenden retten würden.


Ich erinnere mich, wie ich als Kind dabei zugeschaut habe, wie mein älterer Bruder „Resident Evil“ gezockt hatte. Diese Spannung, die ich gefühlt hatte und dieses Ausmalen im Kopf, was als nächstes passieren könnte waren unbeschreiblich. Auch die einzigartigen, magischen Welten, der irre komische Humor und die bunten Power-Ups der „Rayman“-Videospielreihe waren eine gigantische Inspiration für mich. 2 Franchise möchte ich ebenfalls erwähnen: „The Legend of Zelda“ und „One Piece“. 

Als Kind hat man eine wundervolle Fantasie, die keine Grenzen hat. Das wollte ich unbedingt in einem künstlerischen Werk einfangen und verewigen. Ich finde es wunderschön, wie Videospiele und auch andere Medien wie Filme, Serien, Comics und Manga Menschen zusammenbringen können, daraus bedeutsame Freundschaften fürs Leben entstehen können und wie sie einen Künstler positiv prägen können.

Als Kind der 2000er Jahre möchte ich mit dem Grünen-Rayman-Comic die Gefühle einfangen, mit denen meine Generation aufgewachsen ist und künstlerisch ausdrücken.


Woran arbeitest du gerade? 

 Ich arbeite momentan auf Hochtouren an dem zweiten Teil von dem Grünen-Rayman-Comic. „Der Grüne Rayman #2: The Nedsu Virus“ wird der Titel sein. Wie man vielleicht schon gemerkt hat, ist diese Comicserie ein absolutes Herzensprojekt von mir und der zweite Teil wird Antworten auf offene Fragen geben, und alles noch einmal auf den Kopf stellen! Freut euch auf die dramatische Teenager-Zeit von dem Grünen Rayman! Oder ... äh ... dem Orangenen* Rayman! (=orangefarbenen Rayman).  Findet heraus was ich meine!


Wie kamst du zum Comiczeichnen?

Seit ich zurückdenken kann, habe ich gezeichnet. Ich habe noch eine Zeichnung aus der Grundschule, wo ich mich und meinen besten Freund als Roten- und als Grünen Rayman gezeichnet habe. Über uns habe ich ein Poster hingezeichnet, wo draufsteht „Vollidiot Oliver Pocher“, was ich zum Totlachen finde. Dieses Bild habe ich eingerahmt in meinem Zimmer hängen und ist extrem wertvoll für mich, da es ein Blick in meine Grundschulzeit ist und auch einer der Gründe, wieso ich die Serie „Der Grüne Rayman“ gestartet habe.



In meiner Realschulzeit habe ich immer selbstgezeichnete Comedy-Comics mit Strichmännchen gezeichnet, die einen stumpfen Humor hatten, und habe sie bei meinen Mitschülern rumgezeigt. Als ich gemerkt habe, dass es ihnen Spaß macht, meine Comics zu lesen und es ihnen ein Lächeln ins Gesicht gebracht hatte, wusste ich innerlich, dass das meine große Leidenschaft ist.

Diese Leidenschaft ist nach der Realschule jedoch quasi in Vergessenheit geraten und ich habe mich viel ausprobiert mit anderen Kunstrichtungen, wie zum Beispiel Musik oder Filme drehen. Ich war auch auf einer Filmschule, jedoch habe ich gemerkt, dass es nicht das Richtige für meinen persönlichen Weg war. Als ich gemerkt hatte, dass meine größte Stärke in der Filmschule das Zeichnen von Storyboards war und ich gemerkt hatte, dass ich am meisten Lob für das Zeichnen bekommen hatte, entschloss ich, meinen Fokus zu 100% darauf zu legen. Jahrelang habe ich nach einem Medium gesucht, in der ich meine Kreativität ausleben konnte, dabei war es seit meiner Kindheit immer vor meiner Nase gewesen: Comic! Ich habe meine Leidenschaft wiedergefunden und viel geübt. Ich habe gelernt, was es bedeutet, ein Comic-Künstler zu sein, wie viel Arbeit es eigentlich ist und ständig an meinem Zeichenstil gefeilt. Mein Zeichenstil erinnert an den japanischen Manga-Stil, denn mein Vorbild hierfür ist Eiichirō Oda mit seiner Mangaserie „One Piece“.

Ich bin an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich mir das Comiczeichnen gar nicht mehr wegdenken kann!


Vielen Dank für das Interview! 

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Weitere Interviews + Links: 

Mehr von Rayman gibt es auf Instagram: @dergruenerayman 

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