Mittwoch, 24. Mai 2017

Interview mit Benedikt "Krafik Nofl" zu seinem Magic Reality Comic "Badezimmerspiegelschrank"


"In meinem Badezimmerspiegelschrank hockt eine Katze..."

Apokalyptische Geschichten aus der Zukunft, die Suche nach einem vermeintlich besseren Leben, und das leise Entgleiten des Alltags - darum drehte sich der aktuelle myComics-Wettbewerb "Abgründe und Auswege". Einige der Beiträge stellten ihre Geschichte mit Witz und Charme dar, andere waren reine Dramen. Einige der Szenarien ähneln gar unserer Realität.

Benedikts quirlige und tiefgründige Magic-Reality-Geschichte von einem Mann der von einer Katze in seinem Badezimmerspiegelschrank heimgesucht wird, bietet einen existentiellen Blick auf eine andere Art Ausweg.

Wie immer wollten wir mehr zu den Gewinner-Comics wissen, und haben Benedikt zu seinem Comic, der eigenen Comic-Geschichte und zu aktuellen Projekten befragt:


Woher kam die Idee zu deinem Comic "Badezimmer-Spiegelschrank"?

Als kleinen Tagtraum und schrulligen Einfall hatte ich das schon mal vor ein paar Jahren und bloß den Satz "In meinem Badezimmerspiegleschrank hockt eine Katze..." auf ein Blatt Papier notiert. Ich hatte nie eine bestimmte Story im Kopf, aber ich wusste immer, dass es da um so eine Art 'Sinnkrise' geht und dass die Geschichte irgendwie surreal, absurd erzählt werden müsste. Irgendwann hat mich die Lust gepackt, einfach mal draufloszuzeichnen ohne genau zu wissen, wohin die Story führt. Es geht eher um so eine neurotische Grundstimmung und es war auch von Anfang an klar, dass die Geschichte bis zum Ende – nun ja... "interpretationsbedürftig" bleiben soll.

Ein Auszug aus einem von Benedikts anderer Werke

Woran arbeitest du gerade? Wo findet man mehr von deinen Stories?

Ich habe erstmal noch ein paar Cartoons und Comic-Ideen in der Schublade, die ich den Menschen draußen im Lande völlig kostenlos und frei zugänglich über Facebook und toonsUp zur Verfügung stellen werde. Was sagt man dazu! (Demnächst: „Die Legende vom Ritter mit der Badekappe“. Darin geht es um einen Ritter mit einer Badekappe.) Eigentlich wäre auch mal eine kleine Website/ Comicblog dran, davor drücke ich mich noch irgendwie...


Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?

Die langweilige Standard-Antwort leider: durch Comics lesen und selber machen wollen. Zu meinen ersten Lektüren gehörten wie in jedem anständigen Haushalt: Lustige Taschenbücher, Asterix & Co.
Aber auch jede Menge kurze Comicstrips & Cartoons: Garfield, Hägar,... das volle Programm – und ganz wichtig: Peanuts und Gary Larson! Gezeichnet und geschrieben habe ich schon immer gern. Erste zarte Versuche gab es in kleinen Gemeinschaftscomics mit meinen älteren Geschwistern, da war ich so 8 oder 9. ("Pfarrer Schnickschnack – Geschichten, die das Leben schreibt"). Die Comics hab ich immer noch und finde sie immer noch witzig.
Der Arbeitsplatz

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:

Weiß ich nicht mehr – aber ich nehme stark an, es war ein Lustiges Taschenbuch oder Micky-Maus-Heft. Ganz vielleicht war es aber auch „Das Buch der Ottifanten“.


Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein?

Snoopy - das glücklichste und weiseste unter den Comicgeschöpfen. Er sät nicht, er erntet nicht – und Charlie Brown ernährt ihn doch.

Ein neuer Cartoon

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?

Ich habe erst angefangen, mich bei den Nutzercomics umzuschauen und finde wirklich tolle Sachen: Der aktuelle Wettbewerbsbeitrag „Bleed“ von Annalena Sawade hat mich in Aussage und Umsetzung stark beeindruckt, den hätte ich eigentlich viel weiter vorne gesehen. Des abgefahrenen Stils wegen mag ich „Die neue Welt – Planet C“ von toonsUp-Kollegen Kiste sehr. Und ansonsten machen die Comics von Beetlebum natürlich durchgehend einfach irren Spaß.


Vielen Dank für das Interview!

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