Dienstag, 23. Juli 2013

Interview mit Matthias Lehmann ("Die Reise")



"Die Reise ist eine Geschichte vom kleinen Fuchs, der sich aufmacht in der weiten Welt das Abenteuer zu suchen. Dabei lernt er allerlei erstaunliche Gestalten kennen, die ihn auf seinem Weg begleiten..."

Mit diesem Intro schickt Matthias einen kleinen Fuchs auf  "Die Reise" - eine gelungene, wunderbare Mischung aus Fabel, modernem Märchen und augenzwinkerndem Trip ins Unbekannte. Auf über 50 Seiten ist der Fuchs unterwegs, vom Wald an den Ozean, und über die Meere zu anderen Welten. Viele Leser sind im Juni-Wettbewerb gerne mit auf die Reise gegangen und haben dem Beitrag ihre Stimme gegeben: "Die Reise" gewann den den ersten Platz im Wettbewerb!

Wie immer wollten wir mehr zu den Gewinner-Comics wissen, und haben Matthias Lehmann zur "Reise", seiner eigenen Comic-Geschichte und zu aktuellen Projekten befragt:

Woher kam die Idee zu “Die Reise“?

Die Idee zu „die Reise“ kam mir ziemlich genau vor einem Jahr und war als Geschenk für meine Freundin gedacht. Da sie im August und im September eine Geographieexkursion nach Kirgistan antreten sollte. Also beschloss ich circa 50 Tage vor ihrer Abreise jeden Tag eine Seite zu Zeichnen und den kleinen Fuchs ebenfalls auf eine Reise zu schicken.



Das waren die Eckdaten die ich mir vorher gesetzt habe. Und alles andere entstand dann beim zeichnen. Und pünktlich zum Abflug konnte ich ihr das fertige Comic mitgeben.


Auf der Webseite des Dresdner Comicfests ist ein Profil von dir online, dass zeigt wie vielseitig du bist: von Kinderbüchern bis zu witzigen Onlineprojekten, aber auch ernstere Themen sind dabei. 


Profil Webseite Comicfest

Ganz schön beeindruckend. Wie schafft man es, so vielseitig zu arbeiten – entstehen die verschiedenen Themen parallel, oder konzentrierst du dich für eine Zeit zum Beispeil ganz auf Kinderbücher, und springst dann zu einem Onlineprojekt?

Bis vor ein paar Jahren habe ich fast nie parallel an mehreren Projekten gleichzeitig gearbeitet, aus Angst die angefangenen Sachen nicht zu beenden und die Lust daran zu verlieren. Allerdings kam nach jeder längeren Schaffensphase dieses berühmte Loch. Man ist fertig mit seiner Arbeit und könnte sich eigentlich entspannen aber das will nicht so recht klappen. Also hab ich mir immer so kleine Nebenprojekte gesucht, sei es für meinen Blog oder für ein Fanzine. Und mittlerweile kann ich mir das recht gut einteilen und hab meistens ein Hauptprojekt und mehrere kleinere oder auch größere Nebenbaustellen.

Woran arbeitest du gerade?

Derzeit arbeite ich an einem Kinderbuch („Das Liebespaar“ von Hans Christian Andersen) für den Leipziger Kinderbuchverlag für den ich schon mehrere Bücher gemacht habe. Parallel dazu erarbeite ich gerade eine Geschichte für einen Comic über Homosexualität im Deutschland der 50er und 60er Jahre, wobei der Balanceakt des Protagonisten zwischen seinem bürgerlichem Leben mit Frau und Kind, und der damaligen Schattenwelt in der er sich als Homosexueller bewegen musste dargestellt werden soll. Bei diesem Projekt stecke ich gerade mitten in der Recherchearbeit. Und als drittes zeichne ich gerade eine neue Serie für meinen Comicmatscher-Blog die dann Anfang Januar starten soll.

Comicmatscher-Blog 

Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?

Das weiß ich noch ganz genau, weil es bei mir wie auf einen Schlag losging. Ich war gerade 16 Jahre alt geworden und hatte mir mein erstes Batman Heft gekauft und wollte auch Comics zeichnen. Also fing ich an.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:

Mein erstes selbstgekauftes Comic war ein Simpsons Heft. Bis ich rausfand das es sogar ganze Läden nur für Comics gab und dort begann mein ganzes Taschengeld auch in andere Comics zu investieren.

Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein?

Die ganzen Superhelden fallen schon mal aus Faulheitsgründen raus. Was die da so treiben ist mir einfach zu stressig. Aber wenn ich wirklich mal eine Figur sein könnte wäre das Isaak von „Isaak der Pirat“. Wobei mir da ein Tag nicht ausreichen würde um mich durch sein Abenteuer zu leben.

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?

Ich stöbre ja noch nicht so lange auf mycomics rum aber derzeit finde ich Jaroo´s Comics richtig gut. und auch Stephan Probst gehört mit seinem schwarzen und trockenen Humor vor allem bei „Comic-Killer“ zu meinen Favoriten.

Vielen Dank für das Interview!

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Weitere Links + Interviews:

Matthias Lehmann bei myComics:
abgetaucht, Die Reise

Matthias Lehmann im Web:
Comicmatscher-Blog + Illustratoren-Seite

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern

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