"Der Comic One Dice Dungeon ist eine (augenzwinkernde) Hommage an klassische Rollenspiele und muss nicht gelesen, sondern gespielt werden!"
Im aktuellen myComics-Wettbewerb "Pech und Glück" standen insgesamt 9 Stories zur Wahl, wie immer in den verschiedensten Stilrichtungen und Formaten.
36 Panels voller Ideen und Wendungen - zu lesen und gleichzeitig zu spielen mit einem Würfel und ein paar Münzen: das ist "One Dice Dungeon". Die vielen Anspielungen und der Witz in Bild und Konzept kamen bei den den LeserInnen richtig gut an. Bei den hunderten von Details wünscht man sich dazu fast einen XXL-Bildschirm. Tipp beim Lesen: die 5 Leben nutzen, immer wieder groß zoomen und genießen.
Wie immer wollten wir mehr zur Story und zu den aktuellen Projekten von Stefan wissen:
One Dice Dungeon |
Twitter: @StefanLausl |
Aktuell arbeite ich, nach ein paar Wochen Zeichenpause in denen ich Ideen ausgearbeitet habe, an der Illustration eines Fremdtextes, der mir schon seit Jahren im Kopf herumgeistert und unbedingt bebildert werden möchte. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt da, an dem ich da nicht mehr herum komme. Aber das ist eine seltene Ausnahme, weil ich meine Comics natürlich lieber selbst schreibe und die Skripte sich hier schon langsam ungezeichnet stapeln..
Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Uff. Also, ich habe als Kind gerne gemalt. Das hat sich dann im Verlauf meiner Schulkarriere zu etwas entwickelt, das man -mit viel Wohlwollen- vielleicht Zeichnen hätte nennen können. Als mit dem Abschluss die Heftränder und Blockrückseiten wegfielen, ist das allerdings alles eingeschlafen und mein künstlerisches Niveau an dieser Stelle erstmal stehengeblieben. Comics gelesen habe ich in den Folgejahren schon noch, aber sämtliche Selbstversuche in der Richtung sind schlicht am fehlenden Talent gescheitert.
Geändert hatte sich das erst in meinen späten 20ern, als ich während eines wilden Kurzurlaubs in einer Amsterdamer Buchhandlung über das Phänomen der amerikanischen Undergroundcomix der 60er und 70er gestolpert bin. Die Werke, die aus dieser Bewegung entstanden sind, haben mich optisch unglaublich beeindruckt und mir gleichzeitig das Gefühl genommen, das mir alles, was ich bis dato gelesen hatte, vermittelte: dass Comics Zauberei sind. Die Undergroundcomix schienen mir weniger aus dem Handgelenk als mehr aus dem Kopf zu kommen und das war endlich mal ein Ansatz, den ich verstehen konnte.
"Taucher" (2018) |
Ich kaufte mir wenig später ein Zeichenbrett und 500 Seiten Kopierpapier und fasste den ambitionierten Plan für eine große, wegweisende Graphic Novel. Das war das Mindeste, was für den Anfang drin sein musste. Die Geschichte hatte ich mir, wohlwissend, dass ich nur scheitern konnte, auf viele Einzelcomics aufgesplittet und fing einfach an, diese Liste abzuarbeiten. Die ersten Comics waren schlimm. Ungelenk gezeichnete, sprechende Köpfe, mit Hakennasen ohne jegliche Bildhintergründe, die Sprechblasen konfus gesetzt und stammeld formuliert. Aber je mehr Comics ich von meiner Liste streichen konnte, desto sicherer wurde ich. Und als ich das Gefühl bekam, an einem Punkt zu sein, wo ich tatsächlich alles irgendwie auf's Papier schummeln konnte, was ich mir so vorstelle, hängte ich dieses Projekt an den Nagel. Inzwischen sind von der Papierpackung noch so geschätzt 70-80 Blatt im Vorrat. Und die sind nicht mehr für's Erlernen der Grundlagen, sondern endlich für den Spaß.
Was sind deine aktuellen Favoriten auf myComics?
Maximo, die Langhalsgiraffe |
Danke für das Interview!
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auf myComics: Stefan Lausl
auf Twitter: @StefanLausl
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