Dienstag, 14. Februar 2017

Französische Graphic Novels: Ausstellung in Bremen + Leseproben bei myComics


Frankreich ist dieses Jahr Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse, und die ersten Veranstaltungen dazu laufen jetzt schon!

Unter dem Motto "Bremen auf Französisch" zeigt das Institut Francais in Bremen eine Graphic Novel-Ausstellung des Musée national de l'histoire de l'immigration mit dem Titel: "Comic und Einwanderungsbewegungen: ein Jahrhundert Geschichte(n)".

Die Ausstellung zeichnet die verschiedenen Phasen einer Geschichte von Begegnungen nach und verdeutlicht, wie die Reise, die Migration und das Exil Triebfeder des künstlerischen Schaffens wurden. Mehr zur Ausstellung in Bremen, die bis zum 22. März läuft, gibt es auf der Webseite des Institut Francais in Bremen.


Auf der Webseite des Musée national de l'histoire de l'immigration gibt es parallel dazu online ein Feature zum Thema Immigration: Qu’est ce que l’immigration choisie?

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Französische Graphic Novels: Leseproben bei myComics

Bei myComics sind mehrere Leseproben von französischen Comicautoren und Zeichnern online, hier eine Auswahl:


 „Das versteckte Kind“ ist ein Comic über den Umgang mit der Erinnerung – eine bemerkenswert feinfühlige Erzählung, für die der französische Zeichner Marc Lizano wunderbare, tief bewegende und geradezu schwerelos wirkende Bilder gefunden hat. "Weißt Du, wenn ich Albträume habe, erzähle ich sie Mama und danach geht’s viel besser“, sagt die kleine Elsa, die mitten in der Nacht auf dem Schoß ihrer schwermütigen Oma sitzt: „Willst du ihn mir erzählen? … Los! Erzähl in mir!“. Die Großmutter zögert, doch schließlich lösen sich die ersten Worte. „Es war vor langer Zeit“, beginnt sie. „Oma war noch ein kleines Mädchen, so alt wie du jetzt.“ Und dann tastet sich Dounia langsam vor bis zu dem Tag, als sie von der Schule nach Hause kam und ihr der Papa erzählt, sie seien jetzt eine „Sheriff-Familie“ und müssten deshalb nun alle einen gelben Stern tragen. Als eines Nachts die Eltern abgeholt werden – Elsas Oma entgeht der Deportation in ihrem Versteck im Schrank –, beginnt für Dounia eine traumatische Odyssee auf der Suche nach ihrer Familie.



"KILILANA SONG" von Bejamin Flao 
Die zweibändige Graphic Novel „Kililana Song“ ist die erste Comic-Veröffentlichung des französischen Zeichners Benjamin Flao, für die er selbst auch das Szenario verfasst hat. Herausgekommen ist ein bildgewaltiges Abenteuer über den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, über ein von skurrilen Charakteren bevölkertes Paradies an der Küste Kenias, über das die globale Realität hereinzubrechen droht – was die alten Geister des Dorfes in Zorn versetzt. Dabei gelingt es Flao ganz erstaunlich, die jeweilige Atmosphäre seiner Schauplätze – hitzeflimmernde Strände und Savannen, moskitoverseuchte Flussläufe im Dschungel, vom Sturm gepeitschte Wellen oder sternenklare, eisige Nächte – auf den Leser überspringen zu lassen. Oft bedient er sich dabei einer beim Comic eher seltenen Technik und breitet immer wieder „stumme“ Bilder sogar über ganze Doppelseiten aus, um die Stimmung eines Ortes oder einer Situation präzise und geradezu zwingend nachfühlbar zu kommunizieren: „Kililana Song“ ist eine höchst eindrucksvolle Bilderzählung – grafische Literatur im allerbesten Wortsinn.



"COME PRIMA" von Alfred
Eine französische Kleinstadt in den späten Fünfzigerjahren. Gerade hat Fabio im Boxring seinen Meistertitel aus dem letzten Jahr verloren, da steht plötzlich Giovanni vor ihm, unter dem Arm eine Urne mit der Asche ihres Vaters. Über zehn Jahre haben sich die Brüder nicht mehr gesehen, seit damals, als Fabio mit siebzehn von zu Hause abgehauen ist. Nun machen sich die Söhne, die unterschiedlicher kaum sein könnten, auf den Weg nach Süden, um die sterblichen Überreste des Vaters in ihr Heimatdorf zu bringen. Der französische Autor und Zeichner Alfred pfercht die beiden sich fremd gewordenen Männer in einen winzigen Fiat 500 und entrollt damit ein behutsam, geradezu

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