Von Bojen und Schwimmern
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Eine halbe Ewigkeit später und 3 Liter leichter haben wir ihn dann endlich erreicht: Den Vorhof zum Paradies, die Stände mit den bunten Bilderheftchen, die Konsumbuden mit all dem verlockenden Merchandising, die Autogrammstände der A-,B-, C- und vor allem D-Moviestars, all die leckeren und wohlproportionierten Booth-Babes, das kühle Plätzchen des air-konditionierten Comic-Olymps – und das alles gleichzeitig mit den anderen 300 000 Nerds…
Wir werfen uns also mit Todesverachtung in den reißenden Strom der Sensationslüsternen und lassen uns in westliche Richtung davon treiben, wo wir weit in der Ferne verlockende Hochsee-Bojen mit „DC“, „Dark Horse“, „Bongo“ und „Marvel“ Schriftzeichen erblicken, doch der Nerd-Sog ist derart gewaltig, dass es kein Lenken, kein Steuern mehr gibt und wir sehenden, doch tränenden Auges auf die gewaltigen Klippen namens „Movie“ und „Games“ zugetrieben werden.
Was einst als kleines aber feines Mekka der Comic-Schaffenden und -Liebenden begann ist längst zu einem Multimediakonglomerat aus Hollywood-Blockbustern, Game-Industrie, Nipponphilie und Comics entartet. Zum Glück mögen wir Abartiges :-
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„Egal! Morgen ist auch noch ein Tag.“, denkt man sich da gönnerhaft und wirft sich erneut in den steten Sog der lechzenden Nerd-Schar – gegen den Strom… gegen die Tendenz Richtung Hollywood und gegen das Elektro-Zocker-Eldorado… hin zum wesentlichen Kern der Con – zu den geliebten, bunten Bilderheftchen… auch wenn das einiges an Langstreckenschwimmerqualitäten erfordern wird… doch das ist eine andere Geschichte…
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