Mittwoch, 29. Juni 2011

Interview mit Sascha Küpper ("Coin Guard")



Nach dem Wettbewerb kommen die Interviews: Sascha Küpper erreichte mit seinem erstem Beitrag auf myComics.de, dem 49-seitigen Manga Coin Guard, direkt einen der Gewinnerplätze im Mai-Wettbewerb. Nun haben wir ihn zum Comic und zu seiner eigenen Comic-"Geschichte" befragt.

Woher kam die Idee zu deinem Wettbewerbs-Comic?
Sascha: Die Idee zu meinem Manga begann schon im 8. Lebensjahr als ich meine Hauptfigur entwickelt habe. Damals habe ich mir schon immer einen Zwillingsbruder gewünscht der das genaue Gegenteil von mir ist :) Ich habe das Mittelalter und dazu habe ich Gewitter geliebt, was heute immer noch der Fall ist, und so entstand in Laufe der Jahre die Story, an deren Fortsetzung ich gerade arbeite.


(Seiten + Fotos im Interview jeweils klicken für größere Ansicht)

Wann hast du mit dem Comicschreiben und Zeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Sascha: Das Zeichnen von Comicfiguren ist schon seid ich denken kann, damals habe ich Disney Figuren von Sticker größe 1:1 auf DIN A3 abgezeichnet um das Feeling zum Zeichnen zu bekommen. Das Schreiben fing an als ich ca. 14-15 Jahre alt war.
Warum ich das alles angefangen habe ist ganz simpel, ich habe alle in meiner Umgebung beneidet, dass sie so gut Malen bzw. Zeichnen konnten und wollte unbedingt besser sein als die anderen.

Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war:
Sascha:
Es war eher ein Manga und es war Dragonball, wie es bei den meisten Mangasüchtigen war! :)

Woran arbeitest du gerade?
Sascha:
Zur Zeit arbeite ich an 2 Projekten gleichzeitig. Einmal die Fortsetzung von COIN GUARD.

Und dazu arbeite ich an einem gemeinsamen Projekt mit ein paar Kollegen, die mit mir zusammen an diversen Internetseiten zu finden sind. Wir nennen uns "Next Dimension".
Mehr über uns findet sich in den Accounts unseres "Unternehmen"auf Animexx, Facebook und Toonsup.



Wenn du dich für eine Wochen in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein
Sascha: Das wären so einige :) ..... aber am liebsten wäre ich meine eigene Hauptfigur Ming-Hatsu, weil er einfach noch ein Kindskopf mit 18 Jahren ist und dennoch mögen ihn alle.

Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?
Sascha: Das ist immer unterschiedlich und ich will niemanden Favorisieren, denn jeder verdient es beachtet zu werden über seine Arbeit.

Danke für das Interview!

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myComics-Interviews: Links + Vorschau

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb-Gewinnern (tigermuse, Michael de Andrade, Tomppa...) gibt es hier: myComic-Interviews

Nächste Woche folgt dann das Interview mit Sebastian de Andrade und Elbe-Billy, die mit "Das schlechte Gewissen" den 3. Platz im Wettbewerb erreichten.

Dienstag, 28. Juni 2011

Comicpreise: ICOM + Peng! + Lebensfenster 2011



Auf dem Comicfestival München 2011 wurden mehrere Comicpreise vergeben, unter den Preisen sind auch 2 Preise für Webcomics. Zu einigen Preisträgern gibt es Leseproben auf myComics.de, und einer der Webcomicpreise ging an ein Mitglied von myComics.de: Sarah Burrini!

Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern!!

ICOM Independent Comic Preis
Der Interessenverband Comic e.V. ICOM vergibt seit 1994 diesen Preis für Eigenproduktionen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr.

Die ICOM Preisträger 2011 sind (Webseite):
  • Bester Independent Comic: "Die Toten", Herausgegeben von Stefan Dinter und Christopher Tauber (Zwerchfell)
  • Bester Selbstverlegter Comic: "ZIRP 4" von Till D. Thomas
  • Herausragendes Szenario: "Rocket Blues" von Mamei und Ivo Kircheis (Beatcomix)
    Eine Leseprobe ist online auf myComics.de: Rocket Blues
  • Herausragendes Artwork: "Dédé – Sind sie tot, Madame?" von Erik (Epsilon) - die ersten Seiten aus dem Band sind als Leseprobe online auf myComics.de: "Dédé 1 - Sind Sie tot, Madame?"
  • Sonderpreis (Comicpublikationen): "JAZAM! 5" (Baur/Simon GbR)
  • Sonderpreis (Leistung oder Publikation) Dirk Rehm (Reprodukt)
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PENG!
Auf dem Comicfestival München 2011 wurde zum vierten Mal der Münchner Comicpreis PENG! verliehen. Eine komplette Übersicht über alle Preisträger 2011 ist hier online: Peng! Preisträger 2011



Der Peng!-Preis umfasst seit diesem Jahr auch die Kategorie "Bester deutscher Online-Comic", die Preisträger sind:

Peng! - Bester deutscher Online-Comic



Peng! - Bester Nordamerikanischer Comic + Beste Neuveröffentlichung
Und auch Panini hat es unter die Preisträger geschafft, in 2 verschiedenen Kategorien mit insgesamt 4 Titeln:

Bester Nordamerikanischer Comic
- All Star Superman von Morrison/Quitely (Leseprobe)
- Fables von Willingham/Buckingham (Leseproben)

Beste Neuveröffentlichung eines Klassikers
- Absolute V wie Vendetta von Moore/Lloyd
- Batman: Das lange Halloween von Loeb/Sale (Leseprobe)

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Lebensfenster 2011 / Kurt Schalker-Preis für Graphisches Blogen



Zum ersten Mal vergeben wurde der Kurt Schalker-Preis für Graphisches Blogen. Der Preis wird zu Ehren des Bloger-Urgesteins Kurt Schalker vergeben, einem der großen Pioniere des Tagebuchcomics. Wie die Legende besagt, veröffentlichte Kurt Schalker bereits ab 1956 seine "Lebensfenster", in denen der gebürtige Gelsenkirchner Alltägliches aus der Nachkriegszeit zur Schau stellte.

Der Preis ist mit 200,- Euro dotiert und wurde im Anschluss an die ICOM Preise vergeben. Der erste Preisträger ist Wolfgang Büchs, er erhielt den Preis für seinen Webcomic "zuhause während der digitalen revolution".

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Fotos

Splashcomics hat die Icom-Preisverleihung auf Bildern festgehalten: ICOM_Preisverleihung, unter den Bildern befindet sich auch die Verleihung des Lebensfenster-Preises.

Montag, 27. Juni 2011

Web-Sondermann Regeln für 2011 angepasst

Die Web-Sondermann Regeln für 2011 wurden bei einem Treffen der Organisatoren während des Comicfestivals in München, dass durch die Diskussion im Forum angeregt wurde, noch einmal diskutiert und angepasst.

Bereits im Vorfeld wurde der Einsendeschluss um eine Woche verlängert, da er genau einen Tag vor dem Treffen endete, was natürlich suboptimal war. Der Einsendeschluss ist nun: 1. Juli 2011.

Die Info zum Ergebnis des Treffens in München ist bereits im Forum online:

"Wir haben uns am heutigen Samstag in München zusammen gesetzt, um die Regeln noch einmal zu besprechen. Ich will hier kurz die Ergebnisse unseres Gesprächs zusammen fassen:

1. Noch für dieses Jahr gilt die neue Regelung.
2. Alle Comics können teilnehmen, die ursprünglich im Web veröffentlicht wurden und die im letzten Jahr veröffentlicht wurden und zwar zwischen dem 1.7.2010 und dem 30.06.2011.
3. Teilnahmeberechtigt sind auch Webcomics, die im Print veröffentlicht werden oder wurden. Sie müssen allerdings ihren Ursprung im Web haben.

Teilgenommen an dem Treffen haben:
• Beetlebum (Johannes Kretzschmar)
• Laburrini (Sarah Burrini)
• thirtyseven (Arne Schulenberg)
• Max Müller (Paninicomics)
• Wolle Strzyz (Frankfurter Buchmesse)
• Birgit Fricke (Frankfurter Buchmesse)
• Bernd Glasstetter

Und hier der Link zum Forum: Ein paar Fragen zum Sondermann

Der Web-Sondermann wird dieses Jahr zum 2. Mal vergeben. Mit der begehrten Sondermann-Trophäe wird auf der Frankfurter Buchmesse der beste Web-Comic, bzw. Web-Manga ausgezeichnet. Dem Sieger winkt, neben Ruhm und Ehre, ein Preisgeld von 1.000,- Euro, dotiert von myComics.de. Jeder hat die Chance auf den begehrtesten deutschen Comic-Publik:

Alle Infos zur Teilnahme am Sondermann:
Web-Sondermann 2011

Mittwoch, 22. Juni 2011

Comicfestival München: Blogeinträge + Berichte vom Festival



Von Donnerstag, 23. Juni bis Sonntag, 26. Juni war München der Treffpunkt für alle Comicbegeisterten. Auf dem Programm des Comicfestivals München standen Comickünstler, Ausstellungen, Messespecials, und Comicpreise.

Blogeinträge zum Festival

Fotos, Videos, Berichte, Meinungsbilder, Interviews

Comicpreise

Auf dem Comicfestival München 2011 wurden mehrere Comicpreise vergeben, unter den Preisen sind auch 2 Preise für Webcomics. Mehr zu den Preisen, mit Links und Leseproben, in einem eigenen Blogpost: Comicpreise: ICOM + Peng! + Lebensfenster 2011

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Und hier noch der urprüngliche Blogpost zum Festival mit weiteren Links und Infos:

Comicfestival München
Wir haben schon über das Festival berichtet, hier ein Überblick mit Links zu den früheren Beiträgen und aktuellen News und Veranstaltungstipps:

Festival-Programm + Newsfeed + Forum



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Panini auf dem Comicfestival München

Auch wir von Panini sind dabei und wollen vier tolle Comic-Tage erleben - und bringen Gäste und Messespecials mit. Infos mit Gästeliste und Veranstaltungen gibt es unter Panini auf dem Comicfestival München

Fokus: Israel
Zu Gast beim Comicfestival ist auch Sarah Glidden mit ihrer mehrfach ausgezeichneten, autobiografischen Graphic Novel "Israel verstehen - In 60 Tagen oder weniger". Im Tagesspiegel ist ein interessantes Interview mit ihr: "Wahrheit ist immer subjektiv" - Infos zur Graphic Novel mit Leseprobe gibt es hier. Das Comicfestival hat mehrere Programmpunkte zum Thema "Israel" bzw. "Das Jüdische im Superhelden-Comic", eine Ausstellung findet im Foyer des Jüdischen Museums statt: Fokus: Israel.

Fokus: Spanien
Comicgastland des Festivals ist Spanien. Das Comicfestival organisiert dazu im Künstlerhaus eine Ausstellung mit Originalzeichnungen von vier spanischen Meisterzeichnern: Comicgastland Spanien.

Fokus: Batmobil
2011 feiert das Batmobil sein 70jähriges Jubiläum. Mit dem direkt am Künstlerhaus gelegenen BMW Lenbachplatz hat das Festival den idealen Veranstaltungsort für die Ausstellung Batman und das Batmobil.

Comicpreise: 2 neue Web-Comicpreise
Auf dem Festival werden die Comicpreise PENG! - der Münchner Comicpreis und der ICOM Independent Comic Preis öffentlich verliehen. Und es gibt 2 neue Webcomic-Preise in München: "Lebensfenster" + "Peng! Kategorie Webcomics". Mehr dazu, hier: Comicfestival München mit 2 neuen Preisen für Webcomics

Dienstag, 21. Juni 2011

Interview mit Sarah Burrini + Robert Burke Richardson: "For All The Cows"



Tierisch gut: Der erste Platz des myComics.de-Mai-Wettbwerbs ging an Sarah Burrini und Robert Burke Richardson für ihr Superheldenpferd-Comic: "For All The Cows".

Sarah Burrini ist die Autorin der Comicserie "Das Leben ist kein Ponyhof" und lebt in Köln. Robert Burke Richardson ist der Autor von "Absolute Magnitude" für DC Comics, und lebt in Alberta, Kanada. Von ihm kam das Skript für den Cows-Comic - Sarah Burrini hat ihn gezeichnet. Wir haben mit beiden gesprochen bzw. gemailt.

Woher kam die Idee für den "Cows"-Comic?
Richard: Ich fuhr hier in Kanada von einer Stadt zur anderen, kam an einem Feld vorbei, auf dem ungefähr zwanzig Kühe und eine einsames Pferd standen, und dachte: "Das Pferd muss denken, dass es eine Kuh ist." Von dem Punkt aus entwickelte sich der Rest der Geschichte.

Wie lief die Zusammenarbeit zwischen euch?
Richard: Ich gab Sarah das Skrpit, und sie erweckte die Geschichte zum Leben, indem sie hunderte von kleinen Details einbrachte.

Sind noch weiter Episoden von "Cows" geplant, oder arbeitet ihr an anderen gemeinsamen Projekten?
Richard: Ich verstehe die zehnseitige "For all the Cows"-Story als eine Idee von dem, was noch kommen kann, und hoffe, dass wir daher in Zukunft noch mehr von Luke und den Kühen sehen.

Gibt es von dir auch einen englischen Webcomic?

Richard: Ja, von mir, Roe Mesquita und Jared Rourke kommt der Webcomic "Cities of the Troglodytes", der auf SugarySerials.com online ist.


(Seiten + Fotos im Interview jeweils klicken für größere Ansicht)

Sarah, wie hat sich der Kontakt zu Richard ergeben?
Sarah: Ich hatte eine Profilseite auf einem internationalen Comicportal namens Comicspace. Robert hatte dort nach Zeichnern für seine Geschichte gesucht und als er gesehen hat, dass ich Ponies zeichne, hat er mich kontaktiert.

Wie lief die Zusammenarbeit über den Atlantik?

Sarah: Das lief alles übers Internet. Er hat mir das Skript zugeschickt von dem ich erst einmal ein paar Skizzen gemacht habe. Die habe ich Robert gezeigt und er hat sein Einverständnis gegeben. Danach habe ihm regelmäßig zuerst die Bleistiftzeichnungen zum Drübergucken zugeschickt und sie danach getuscht. Aber eigentlicht hatte er nur sehr wenige Korrekturen. Es war wirklich eine sehr unkomplizierte Zusammenarbeit und ich würde mich freuen, wenn wir an weiteren Episoden von "For All The Cows" arbeiten könnten.

Woran arbeitest du selbst gerade?
Sarah: Momentan arbeite ich an zwei Projekten. Das eine ist mein Webcomic "Das Leben ist kein Ponyhof", welcher zweimal die Woche auf sarahburrini.com erscheint. Das andere Projekt ist der Mysterycomic "AstrumNoctis", den ich zusammen mit meiner Kusine für einen italienischen Verlag mache.


(aus "AstrumNoctis")

Wie sieht ein normaler Wochentag bei dir aus? Wie viel Zeit verbringst du mit Zeichnen?
Sarah: Da ich als freiberufliche Illustratorin und Comiczeichnerin arbeite, verbringe ich wirklich die meiste Zeit mit Zeichnen. Morgen nach dem Aufstehen checke ich erst mal meine Mails und beantworte sie. Wenn ich es geschafft habe mich nicht vom Sog des Internets aufsaugen zu lassen, dann setze ich mich danach an meinen Zeichentisch.



Dort zeichne und tusche ich den nächsten Ponyhof-Strip oder Illustrationsjob. Danach setze ich mich an den Computer, scanne die Arbeiten ein und koloriere sie in Photoshop. Die Mittagspause verbringe ich (schon wieder) in den Tiefen des Internets. Meistens arbeite ich länger als bis 18 Uhr und öfters auch am Wochenende. Zum Glück macht mir das Spaß!

Was sind deine Favoriten auf myComics?
Sarah: Ich finde Mimo und Tim total charmant und der Herr der Ringe-Comic ist wirklich wahnsinnig ambitioniert.

Danke für das Interview!

Mehr von Sarah Burrini:

- Auf myComics.de: Das Leben ist kein Ponyhof

- Ein ausführliches Interview von Januar 2011: Das Leben als Comicautorin: Sarah Burrini

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myComics-Interviews: Links + Vorschau


Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb-Gewinnern (Stephan Probst, Jeff Chi, Asfahani...) gibt es hier: myComic-Interviews

Nächste Woche folgt dann das Interview mit Sascha Küpper, der mit "Coin Guard" den 2. Platz im Wettbewerb gewann.

Montag, 20. Juni 2011

"How to Draw"-Zeichenkurs jetzt in einem Band

"How to Draw" ist der ultimative Zeichenkurs aus dem US-Comicmagazin WIZARD. Seit November läuft er in Fortsetzung auf myComics.de, mit wöchentlich neuen Kapiteln: How to Draw-Zeichenkurs.

Jetzt sind die Teile als gedruckte Version in einem hochwertigen Band erhältlich, der 120 Seiten umfasst.

Stars wie Michael Turner, Joe Linsner, Jim Balent und viele andere lassen sich ein bisschen in die Karten schauen und geben Schritt für Schritt Anweisungen, wie man nicht nur Superhelden richtig in Szene setzt - von der Vorzeichnung bis zum richtigen Einsatz von Licht, Dimension und Dynamik.

Hier finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene Tipps und Tricks für rundum bessere Comic-Zeichnungen.

Die ultimative Anleitung für angehende Comiczeichner! Ab 21.6. im Handel.

Alle Infos zur gedruckten Ausgabe: How to Draw / So zeichnet man Comics

Freitag, 17. Juni 2011

COMIC NEWS: 2 Events, 11 Comic-Tipps + Zeichenkurs + Interviews

Der neue Newsletter ist online - und enthält jede Menge Infos, Comic-Tipps und Links.

2 Comic Events

Noch 1 Woche bis zum Comicfestival München! - Und nicht nur in München findet ein Comicfestival statt. Auch an der Costa Brave dreht sich Ende Juni alles um Comics - beim Comic Festival in Torroella de Montgrí. Dort wird auch ein neuer Comic Award, der hoch dotiert und mit einem Comicvertrag verbunden ist.

11 Comic Tipps
Von Cartoon über Kurzcomic bis zu einem kompletten 58-seitigen Online-Comic. Die Tipps führen vom heimischen Terrarium bis hinter die Berge, und von Israel bis nach Sparta. Und es geht in die Vergangenheit: mit Batman direkt in die Steinzeit.

Zeichenkurs + Interviews
Und als Extra: Links zum Zeichenkurs: "Hinter Gittern" mit Steff Murschetz (inklusive Video), und zu Interviews mit Schwarwel ("Seelenfresser") und Cameron Stewart ("Sin Titulo")

Alle Links + Infos gibt es im Newsletter: myComics Newsletter Juni.

Um den Newsletter in Zukunft automatisch per Mail zu erhalten, einfach hier abonnieren.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Panini auf dem Comicfestival München

Noch 1 Woche bis zum Comicfestival München!

Von Donnerstag, 23. Juni bis Sonntag, 26. Juni ist München der Treffpunkt für alle Comicleser. Auf dem Programm des Comicfestivals München stehen Comickünstler, Messespecials, und die Verleihung von Preisen, darunter 2 neue Webcomic-Preise.


Neben einer großen Verlagsmesse mit umfangreichen Signierterminen von nationalen und internationalen Comickünstlern gibt es zahlreiche Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Workshops / Zeichenkurse und eine Comicbörse.

Panini auf dem Comicfestival München
Auch wir von Panini sind dabei und wollen vier tolle Comic-Tage erleben - passend zu unserem Jubiläum "50 Jahre Panini 1961-2011" sind wir mit einer hochkarätigen Gäste-Riege vor Ort:

Gästeliste Panini:
1) Brian Bolland (England)
2) Howard Chaykin (USA)
3) Sarah Glidden (USA)
4) Guillem March (Spanien)
5) Bill Morrison (USA)
6) Tim Sale (USA)

Messe Specials
Natürlich bringen wir auch Messespecials (Exclusiv und Variants) mit: Die Messespecials zum Comicfestival München 23. bis 26. Juni 2011


PANINI-VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK

Künstlerhaus:

- Simpsons Workshop mit Bill Morrison: Donnerstag und Samstag, jeweils 14.30 bis 15.30 Uhr

Batman-Veranstaltungsreihe im BMW-Pavillon:
- Donnerstag 13-13.45 Uhr Künstlergespräch mit Tim Sale
- Freitag 13.30-14.15 Uhr Batmobil-Workshop mit Howard Chaykin
- Sonntag 11-11.45 Uhr Künstlergespräch mit Guillem March
- Sonntag 13-13.45 Uhr Künstlergespräch mit Brian Bolland
(dauerhaft über alle Tage: Ausstellung mit Originalseiten und anderen Exponaten)

Jüdisches Museum:
- Donnerstag 18.30-20 Buchpräsentation "Israel in 60 Tagen oder weniger" mit Sarah Glidden im Gespräch (mehr zu Sarah Glidden und ihrer Graphic Novel + Leseprobe)
- Donnerstag 21-22.30 "Der Einfluß jüdischer Künstler im Comic" - Gesprächsrunde mit Howard Chaykin, Bill Morrison und James Sturm

Signierstunden
Weiter Infos zu den geplanten Veranstaltungen mit den Panini-Künstlern, und Regeln sowie Zeiten der Signierstunden in München + den weiteren Veranstaltungen gibt es im Comic-Forum: Signierstunden München

Dienstag, 14. Juni 2011

myComics-Wettbewerb: Gewinner

Gratulation! Die Gewinner des Mai-Wettbewerbs stehen jetzt fest!

Platz 1: "For All the Cows" von Robert Burke Richardson und Sarah Burrini

Platz 2: "Coin Guard" von Sascha Küpper

Platz 3: "Das schlechte Gewissen" von Sebastian de Andrade und Elbe-Billy

Glückwunsch - und Danke an alle, die mitgevotet haben!

Hier der Gesamtüberblick mit allen teilnehmenden Comics: myComics-Wettbewerb MAI

Sonntag, 12. Juni 2011

Hinter Gittern!

Wie bitte, hinter Gittern? Nein, dieser Post kommt nicht aus der JVA.
Es hört sich einfach besser an, als "Über Gittern!"
Denn darum geht es, um das Zeichnen auf Gittern, das ich euch näher bringen möchte.
Es gibt so einige Gitter, auf die man zeichnen und ohne den Einsatz geometrischer Werkzeuge Ergebnisse erziehlen kann, die nach mehr Aufwand ausschauen, als es in Wirklichkeit ist.
Beginnen wir mit dem Einfachsten, Millimeterpapier.



Auf dieser Seite aus dem Kakerlak Taschenbuch seht ihr, dass durch das Millimeterpapier nicht nur die Panelränder und Abstände vorgegeben sind, auch die Architektur im Hintergrund nutzt die rot aufgedruckten Linien. Auch für Textkästchen eignet sich das Kästchenmuster des Papiers.



Die roten Hilfslinien kann man im Bildbearbeitungs-
programm über die Farbkanäle verschwinden lassen oder bereits beim Scannen. Einfach als Bitmap einscannen mit einem Schwellenwert, so um 88. Da ich auch mit rotem Buntstift vorzeichne (Coleraser), verschwinden so gleichtzeitig die Vorzeichnungen.


Ein Nummer schärfer ist Perspektivenpapier.
Für diese Video habe ich hellblaues Perspektivenpapier eingescannt und zeichne, weil es sich besser aufzeichnet lässt, am Computer darauf. Natürlich ist es eigentlich so gedacht, dass man mit Stiften auf das Papier zeichnet und die blauen linien beim Kopieren verschwinden.



Das verwendete, ursprünglich für Architekten gedachte Papier wird leider nicht mehr hergestellt. Sicher eine Folge des Computerbooms. Ich habe aber ein Perspektivenpapier für euch gefunden.
Sehr "Special" - beim Whitelines Papier sind die Linien in Weiß aufgedruckt.
Whitelines Perspektivenpapier

Setzen wir noch einen drauf, 3D Gitter.
Das Arbeiten mit 3D Gitter zeige ich euch an einer Tattoovorlage für einen Ellbogen. Das Kreuz zeigt an, wo der Knochen hervor lugt, diese Stelle soll frei bleiben, die Ränder zeigen wo die älteren Tattoos sitzen.







Mit den selben 3D Gittern, die ich mir im Internet zusammensuche, habe ich auch die Kanalisation im Kakerlak Taschenbuch und das SF Plakat gezeichnet.





Abraten würde ich von isometrischem Papier, da es keinen Fluchtpunkt hat. Für einen naiven Stil mag es jedoch ideal sein. Auch ist es bedeutend einfacher zu bekommen als z.B. Perspektivenpapier.
























Es gibt noch so allerhand Gittermuster auf Papier und der Phantasie sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt.
Auch in Painter, Illustrator und Photoshop kann man sich ähnliche Hilfen basteln und sogar ganz einfach online.

Ich hoffe, ihr seid inspiriert.
Bis zum nächsten Mal...

Steff Murschetz

Mehr Tipps und Tricks für Comiczeichner und Autoren findet ihr auch im Forum von Undergroundcomix.de

Samstag, 11. Juni 2011

voten, mitspielen, selbst teilnehmen: myComics-Wettbewerb, Gewinnspiel, Web-Sondermann



3 aktuelle Events zum voten, mitspielen, selbst teilnehmen:

myComics-Wettbewerb Mai
Nur noch wenige Tage, dann steht der Gewinner des myComic-Wettbewerbs Mai fest. Jetzt noch mitvoten und eurem Favoriten aufs Podest helfen. Der Wettbewerb läuft bis 14. Juni.
myComics-Wettbewerb

Mimo+Tim Poster Gewinnspiel
Zu gewinnen gibt es 3 Original Mimo-Poster im Format DIN A2. Einsendeschluss für die Antwort ist 20. Juni.
Gewinnspiel-Link

Web-Sondermann
Die Vorrunde für den Web-Sondermann läuft - bis 1. Juli können alle, die am Web-Sondermann teilnehmen möchten, ihre Beiträge hochladen.
Infos und Hochladelink

Donnerstag, 9. Juni 2011

Dämonisch + Sexy: SCHOOL BITES von Holly Golightly

Heute startet unser neues, brandheißes Special-Highlight: die "School Bites"-Reihe von Holly Golightly exklusiv bei myComics.de

Jeden Freitag gibt es dann neue Seiten aus der Reihe, die sich um einen Teenie-Vampir dreht: Cherri Creeper, die eigentlich in New York an der Art School studierte, und zur Gruppe der eher unschuldigen Mädchen gehört, bevor sie von einem gewissen Dante gebissen wird.

Nun macht sie das, was alle Dämonen, Untote, Hexen und Vampire so tun. Sie gehen in die Akademie der Schatten! Dort lernen Cherri und ihre neuen Freunde, was es heißt magisch, dämonisch flippig, cool und sexy zu sein!

Direkt zum Special: SCHOOL BITES Teil 1

Holly Golightly war übrigens sowohl mit ihrer Arbeit als auch schon selbst auf myComics.de zu sehen: sie kolorierte Jim Balents fünften Tarot-Comic...

..und diente selbst als Modell für die Figur Tarot:
Tarot #5: Witch of the Black Rose

Web-Sondermann: Teilnahme an der Vorrunde

Seit Ende Mai ist die Vorrunde für den Web-Sondermann eröffnet - gesucht wird der beste Web-Comic bzw. Web-Manga des Jahres.

Dem Sieger winkt, neben Ruhm und Ehre, ein Preisgeld von 1.000,- Euro. Jeder kann kostenlos an der Vorrunde teilnehmen. Bitte dabei die folgenden Punkte beachten:

ABLAUF WEB-SONDERMANN

Der Web-Sondermann wird in mehreren Schritten gewählt.

Aktuelle Phase:
Teil 1 der Vorrunde: Einsendungen

Die Vorrunde findet auf myComics.de statt. In dieser Phase können alle, die am Web-Sondermann teilnehmen möchten, ihre Beiträge hochladen.

Bitte dabei die Teilnahmebedingungen beachten.

Speziell zum Punkt "
Das Werk darf nicht in gedruckter Form vorliegen" gibt es im Forum eine ausführlichere Info, hier: Fragen zum Web-Sondermann (und dann runterscrollen, oder direkt zur Info (Post#5).

Einsendeschluss ist der 1. Juli.

Einsendungen: die drei neuesten Beiträge zum Sondermann erscheinen jeweils direkt auf der Startseite von myComics.de, alle eingegangen Beiträge sind unter der Rubrik Special: Sondermann 2011 gelistet.

Teil 2 der Vorrunde: Vorausscheidung
Die 10 besten Beiträge aus allen Einsendungen kommen in die Vorausscheidung – bis zum 23. Juli erfolgt dann das Vorrunden-Voting auf myComics.de

Beispielseiten Vorrunde 2010
Der Ablauf entspricht dem Web-Sondermann 2010, als Beispiel die entsprechenden Seiten von damals: Vorrunde Sondermann 2010: Einsendungen + Vorrunden Voting Sondermann 2010.

Die Endrunde
Die besten drei Beiträge aus der Vorrunde kommen in die Endrunde. Die Beiträge werden von den Veranstaltern und ihren Partnern Zack und Animexx.de präsentiert und zur Abstimmung gestellt. Die drei Künstler der Endrunde werden auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen.

Der Sieger wird dann im Rahmen der Preisverleihung am 15. Oktober im Comic-Zentrum der Buchmesse bekannt gegeben.

Alle Infos zur Teilnahme am Sondermann: Web-Sondermann 2011


X-Men: "Erste Entscheidung" Filmstart + Leseprobe

Heute startet der neue X-Men-Film "Erste Entscheidung", der zu den Anfängen der X-Men Saga zurückkehrt.

Regisseur des Films ist Matthew Vaughn, der zuletzt mit der Action-Komödie Kick-Ass auf sich aufmerksam machte. Der X-Men Film besticht einerseits durch seine Action-Sequenzen, aber vor allem auch durch starke Charaktere. In den Hauptrollen des Magneto und Professor X sind Michael Fassbender ("Inglourious Bastards") und James McAvoy ("Abbitte") zu sehen.

Zur Story: "X-Men: Erste Entscheidung" spielt in den 1960er Jahres und handelt von einer geheim gehaltenen Episode des Kalten Krieges, die unsere Welt fast an den Rand einer nuklearen Katastrophe brachte. Die erste Generation der X-Men entdeckt hier ihre Fähigkeiten, lernt sie zu beherrschen und rüstet sich für den Kampf. Allianzen werden geschmiedet, die "Guten" und die "Bösen" formieren sich, hier wurzelt der ewige Krieg im X-Men-Universum.

X-Men Sammelband
Aber die X-Men sind nicht nur auf der Leinwand unterwegs - passend zum Film gibt es die beliebten Abenteuer der ersten Gruppe X zum ersten Mal als Sammelband "Erste Entscheidung". Geschrieben von Jeff Parker, gezeichnet von Roger Cruz erlebt das alte Team, bestehend aus Angel, Beast, Iceman, Marvel-Girl und Professor X, neue, aufregende Geschichten, die in den Anfangstagen der Mutantengruppe spielen. Der ideale Einstieg in die Welt der X-Men!

Eine 22-seitige Leseprobe is online auf myComics: X-Men: Erste Entscheidung

Weitere Links
- Offizielle X-Men "Erste Entscheidung" Filmseite mit Trailer
- Infoseite zum Sammelband

Dienstag, 7. Juni 2011

Webcomics International: Cameron Stewart über Webcomics

Der Eisner für den "Best Digital Comic in 2010" ging an Cameron Stewart, für den Webcomic Sin Titulo.

Während der Emerald City Comicon in Seattle gab Stewart ein Interview zur Arbeit an diesem Webcomic im Unterschied zu seinen anderen Projekt: "I wanted to do something that was truly my own. The idea was to do it online, with digital distribution, and absolutely zero editorial influence.."

Das Interview ist online bei Forbidden Planet: "Cameron Stewart über Webcomics"

Cameron Stewart ist der mit Eisner-Award und Shuster-Award ausgezeichnete Comic-Illustrator von Batman & Robin, Catwoman, Apocalipstix und weiteren Serien. Er lebt in Montreal, Kanada.

Leseprobe: Auch bei Assassin's Creed hat Stewart als Autor und Zeichner mitgewirkt, eine Leseprobe dazu ist auf myComics online: Assassin's Creed: Der Untergang.

Update, 2 Tage später:
Und kaum bloggt man darüber, gibt es schon einen weitere Neuigkeiten: Der Assassin's-Creed-Comic wird nun auch als wöchentliche Serie auf Ubi veröffentlicht, jeden Mittwoch 1 Seite: Wednesday Webcomic: Assassin's Creed.

Montag, 6. Juni 2011

Mein Leben als Comicautor: Schwarwel

Um auch das Leben hinter den Comicfiguren zu zeigen, gibt es bei myComics eine Interviewreihe, in der verschiedene deutsche Comickünstler und Cartoonisten porträtiert werden. Diesmal im Gespräch: Schwarwel, Schöpfer des Schweinevogels und Art Director der Band Die Ärzte.

Schwarwel stammt aus Leipzig, zeichnete seinen ersten Schweinevogel-Comicstrip 1987 und arbeitet seit 2004 als freier Grafiker, Illustrator, Regisseur, Trickfilmer, Art Director und Comic-Zeichner. Seine Graphic Novel "Seelenfresser" erschien im März, und wurde nun von der FAZ empfohlen ("Im Dunkel blühen Leiden und Leidenschaft").


Schwarwel

Hausbesuch bei Schwarwel

Hallo, Schwarwel! Hast du heute schon was gezeichnet? Und wenn ja, was?

Hallo, ja hab ich.
Mittags habe ich meine tagesaktuelle Karikatur gemacht, wie ich sie sechs Mal in der Woche zeichne - am Sonnabend habe ich da frei und stattdessen mache ich dann die wöchentliche Folge der Schweinevogel Short Novel und den "Hossa"-Strip.
Danach habe ich die letzte meiner elf Leinwand-Grafiken für die "SEELENFRESSER: Titten + Ärsche + Über-Ich"-Exhibition gezeichnet, die ich zusammen mit dem Fotografen Nilz Böhme und dem Stahl-Bildhauer Incestum zu Pfingsten im Rahmen des 20. Wave Gotik Treffens in Leipzig ausstelle.
Am Abend habe ich eine Hochzeitskarte gezeichnet, Fotorealismus plus Tattoo-Blumen.
War also von jedem Stil etwas dabei.

Deine Arbeit ist sehr vielseitig, sie reicht von den Schweinevogel-Strips bis zu politischen Cartoons. Und nun hast du mit „Seelenfresser" eine Graphic Novel in ganz eigenem Stil vorgelegt, die auch in Zeitungen wie der FAZ Beachtung findet. Wie, wo und durch wen oder was lässt du dich inspirieren? Und wie entstand der Schweinevogel?

Der Inhalt diktiert bei mir den Stil.

Für "Seelenfresser" nutze ich den Stil, den ich bspw. damals in den Kurzgeschichten für unser EEE-Verlagsmagazin "Extrem" verwendet habe und den ich auch für Illustrationsaufträge und freie Kunstprojekte gerne verwende, weil ich mich damit sehr wohl fühle und mir der Strich locker von der Hand geht.

Die politischen Karikaturen hatte ich, als ich Ende Februar 2010 mit diesem Genre angefangen habe, viel ernsthafter und im Stile der klassischen Karikatur zwischen Scarfe, Chas Addams, Zille und Trier angesiedelt, aber in der momentanen Medienlandschaft herrscht Fracksausen, wenn die Karikaturen zu scharf sind. Viele Redakteure befürchten, dass die Meinung des Karikaturisten mit der Meinung des Redakteurs oder - Gott bewahre - mit der der Publikation gleichgesetzt wird. Sie fürchten um ihren Job. Wie heißt es so schön: "Im Seichten kannst du nicht untergehen." Deshalb sind meine Karikaturen jetzt knolliger, runder, niedlicher - da tut die Wahrheit nicht so weh ;-)

Bei Schweinevogel habe ich viel geschwankt in den letzten 25 Jahren. Der Arme musste immer herhalten, wenn ich ein neues Stilelement in meine Arbeit integriert habe - letztlich zum Leidwesen von Schweinevogel, weil die Leute ständig mit neuen Sachen konfrontiert wurden und es keinen echten Gewöhnungseffekt gab. Erst seit unserem Trickfilm "Schweinevogel - Es lebe der Fortschritt!" halte ich mich so ziemlich an einen festen Schweinevogel-Stil, weil die Charakter- und Locationdesigns für den Film mir sehr dabei geholfen haben, zu begreifen, wie Schweinevogel und seine Freunde eigentlich funktionieren.


Schweinevogel "Wunsch". Bild klicken, um kompletten Comic-Strip zu lesen.

Als ich Schweinevogel 1987 in einer flapsigen Weinschorle-Laune erfand, war ich sofort sein erster Fan. Aber ich habe Jahre gebraucht, um herauszufinden, mit welchen Abenteuern und Themen sich Schweinevogel eigentlich am wohlsten fühlt. Das Strip-Format ist für seine Kommentare bestens geeignet und mit längeren Stories kommt er auch gut klar, wenn ihm Iron Doof dabei hilft.

Inspiration hole ich mir bei allem, am liebsten direkt aus dem Leben. Stilistisch sind natürlich die ersten Zeichner und Künstler maßgeblich, weil die den tiefsten Eindruck hinterlassen: Aubrey Beardsley, Kirby, Michelangelo, Dürer, Wrightson, Bosch, Edika, Barks, Uderzo, Bisley, Da Vincis Skizzen, Sam Kieth, Buscema … die Reihe ist endlos … jedoch am meisten begeistern mich die Schwarz-Weiß-Arbeiten, Linien, Flächen und Strukturen … um es mit Slartibartfaß zu sagen: "Herrlich krikelige Küste!"


Was war der bisherige Höhepunkt deiner Karriere?

Hä? Das klingt, als sollte ich für mein Lebenswerk ausgezeichnet und dann ins Altenheim abgeschoben werden ;-)

Höhepunkte sind für mich die eigentlichen Tätigkeiten, das Machen, das Habtische: einen Plan fassen und ihn umsetzen beispielsweise. Schrittweises vorankommen, sich Ziele setzen, die Zähne zusammenbeißen und dann die Ziele erreichen.

Als ich letzte Woche das letzte Panel des "Herr Alptraum"-Storyboards fertig hatte, habe ich mich wie Bolle über die 85 Seiten gefreut, die ich da in ganz ansehnlicher Qualität runtergerockt habe. Dann habe ich der Sonne beim Aufgehen zugeschaut, hab den Hund, die Fische und die Leguane gefüttert und bin schlafen gegangen.

... und was war der Tiefpunkt?

Tiefpunkte bestehen bei mir meist aus Auftraggebern/Kunden, die nicht wissen, was sie wollen, die sich nicht klar ausdrücken können (im Sinne von Wollen), die mir meinen Job erklären wollen, obwohl ich das bei ihnen auch nicht tue, und die mir wertvolle Lebenszeit stehlen, in der ich andere Sachen machen könnte. Obwohl ich mich täglich in Geduld übe, brauche ich da manchmal seeehr laute Gitarrenmusik oder Beethoven (noch lauter), um mein seelisches Gleichgewicht wiederzuerlangen. Wenns ganz arg wird, hilft nur noch totale Stille.

Wann hast du gemerkt, dass du Talent zum Zeichnen hast, bzw. wann hast du mit dem Zeichnen angefangen?

Die übliche Antwort: Gezeichnet habe ich schon immer. Mein Lieblingssatz während meiner Kindheit: "Du kannst wirklich toll zeichnen - wenn du jetzt noch lieb wärst …"
Beim Zeichnen bin ich geblieben, lieb sein kann ich auch ab und an.

Was sind deine aktuellen Projekte?

Wie erwähnt mache ich sechs Tage in der Woche eine tagespolitische Karikatur als Freelancer für Web- und Printmedien; jeden Sonntag erscheint der neue Strip meiner "Schweinevogel Short Novel" u. a. auf l-iz.de und HalleForum.de; jede Woche gibt es ein Panel des anderen, etwas undergroundigeren Schweinevogel-Fortsetzungsstrips "Hossa!" nach Ideen von Thowi für fanclubalex.de.

Jeden Freitag erscheint die neue Seite meiner Graphic Novel "SEELENFRESSER – Zweites Buch: Glaube" im Newsletter von comiccombo.de; jeden ersten Mittwoch im Monat erscheint mein "Herr Mauli"-Cartoon auf CULTurMAG.de; zu besonderen Anlässen wie Mutter- oder Kindertag gibt es einen Cartoon auf schweinevogel.de; quartalsweise Karikaturen im SPD-Sachsen-Newsletter (ohne inhaltliche Auflagen wohlgemerkt!) ... Also das sind die Sachen, die ich regelmäßig mache.
Daneben gibt es die aktuellen Projekte wie die WGT-Ausstellung "SEELENFRESSER: Titten + Ärsche + Über-Ich" und den vollanimierten Kurzfilm "Herr Alptraum und die Segnungen des Fortschritts", der auf dem Buch von Christian von Aster basiert, zu dem ich bereits die Charaktere und Illustrationen gemacht habe. Unser Studio Glücklicher Montag hat für dieses Projekt eine Förderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen erhalten und neben der Regie zeichne ich noch für Drehbuch, Storyboard und Animation verantwortlich - für die 10 Minuten Film werde ich mich die nächsten Monate durch ca. 7200 Phasenzeichnungen kämpfen müssen, herrlich!
Und dann gibts da noch die laufenden Agenturaufträge wie Umschlaggestaltungen für Notenbücher von Bosworth Music, Gestaltungen, Logo-Designs und Illustrationen für die Visionale Leipzig oder für Webauftritte wie Unikäfer.de undundund …

Zeichner haben es nicht leicht hierzulande. Kannst du eigentlich von deinen Comics/Cartoons leben?

Nur von den Comics und Cartoons könnte ich wahrscheinlich nicht leben - aber ausprobiert habe ich das noch nie, weil ich daneben noch vielen anderen Interessen nachgehe, die wir in unserem Studio Glücklicher Montag ja auch alle abdecken können und wollen: Trickfilm, Illustration, Alternative Arts, Logo-Design, Buchgestaltung …
Mit unserer monatlichen Radioshow "Kunst & Schund" auf Radio Blau bin ich in der glücklichen Lage, meinen Berufskollegen mal ein Mikro vor die Nase halten zu können - es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Wege es gibt, in unserem Sektor seinen Lebensunterhalt zu bestreiten - von Lesungen seiner Comics durch Ralf König über Walter-Moers- oder Hellboy-Hörbücher bis zur Comedy-Show von Fil gibt es ein Riesenspektrum, das von der ursprünglichen gezeichneten Knollennase auf einem Blatt Papier initiert wurde.


Schwarwel-Webseite: www.schwarwel.de

Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang das Medium Internet für dich?

Natürlich sind mir gedruckte Bücher und Hefte lieber. Die Wahrnehmung von Zeichnung-plus-Text und das Lesevergnügen sind vollkommen anders (lies: tausend Mal besser) als auf einem Monitor, auf dem iPhone oder einem iPad.
Aber ich bin ein Dinosaurier und die neuen Medien machen ihren Weg. Die trampeln einfach alles platt mit ihrem technischen Wunder-Schnickschnack.
Dabei sind Comics, Karikaturen und Cartoons zwar in der neuen Medienwelt vertreten, aber sie sind eine unbewegliche Kunstform, die für gedrucktes Papier entwickelt wurde - und damit dürfte ihr Haltbarkeitsdatum schon ziemlich nah sein.
"Motion Comics" und der ganze Kram sind sicher (bzw. hoffentlich) nur eine Zwischenphase und es wird neue Ausdrucksformen geben, die den neuen Medien und der Art, wie man damit liest und wahrnimmt, gerecht werden.

"Ulkbär" und derartige Flash-Comics sind da schon mediengerechter - aber die machen auch eine Heidenarbeit, wenn sie gut sein sollen. Und diese Arbeit muss irgendwie finanziert werden. Zwar habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, Schweinevogel in animierten Shorts zu präsentiereen, aber dabei müsste ich auf viele Qualitätsmerkmale verzichten (wie die Synchronstimmen oder die oppulenten Backgrounds aus dem Film, der hier den Standart setzt) und das ist es mir nicht wert.

Als Vehikel ist das Internet für mich natürlich extrem wichtig - die meisten meiner Sachen erscheinen zuerst online. Bei einem Strip wie Schweinevogel mag das cool sein, aber schon bei den Karikaturen habe ich meine Probleme mit der pixeligen Begrenzung der Qualität, weil die Ladezeiten ja kleinkleinklein sein müssen - das steht dem Arbeitsaufwand für so eine Seite diametral entgegen.

Deine Graphic Novel „Seelenfresser" erscheint auch online. Wie kam das bei den Lesern an?

Bei "SEELENFRESSER" hört der Spaß dann ganz auf - die Erfahrungen mit unserem ersten Album zeigen das. Viele unserer Online-Leser haben kurz vor Ende des ersten Buches das Lesen am Rechner eingestellt, weil sie sich nicht den Lesegenuss verderben wollten, wenn das gedruckte Album da ist.
Denn diese Arbeiten sind für HiRes-Ansichten gemacht - mal sehen, was ein iPad-Magazin leisten könnte. Damit spielen wir gerade ein Bisschen herum.

Wie schon erwähnt, glaube ich nicht, dass das Medium Comic und das Medium Internet zusammenpassen. Es wird sich eine neue Kunstform entwickeln, die das ganze Verschmelzen lässt. Die ganzen Handy-Videos und die Sims-Welten zeigen ja schon, was gehen kann. Sobald sich eine Programmroutine als preiswert und schnell und dabei kunstvoll genug erweist, haben wir ein neues Medium, wo Macher und Rezipienten wieder abgeglichen sind.
Das erste ausschließlich mit dem Computer gemachte Comic sah auch voll Scheiße aus und jetzt können Leute wie Nadia Enis mit dem Wacom-Tablet zabern. Nix für mich, zugegeben. Ich mag Stifte und Papier und Lichttische und Korrekturweiß. Obwohl ich bei jedem Fehler automatisch "Apfel+Z" denke.

Gibt es für dich so etwas wie einen normalen Arbeitstag und, wenn ja, wie sieht der aus?

Aufstehen, Kaffee, Kippe, Karikatur, Tierfutter, Haushalt, Garten, Studioarbeit, Einkauf, Heimkehr, Tierfutter, Abendbrot, Lichttisch, Garten, Weiterbildung, Bett.
Mehr oder weniger jeden Tag.
Gefällt mir.



Falls dir neben dem Zeichnen noch Zeit für anderes bleibt, was machst du dann am liebsten?

Daneben gebe ich Kurse zum Thema an der Leipziger Volkshochschule oder ich schreibe neue Drehbücher und Plots oder wir machen Schnitzeljagd mit Schweinevogel im Leipziger Zoo oder wir beteiligen uns am Dschungelfest in der Kulturfabrik Leipzig, wo sich auch der Glückliche Montag befindet, oderoderoder … die Tage sind zwar gleich lang, aber verschieden breit.

Angenommen, du könntest eine Comicfigur sein, für wen würdest du dich entscheiden?

Popeyes "I yam what I yam"-Philosophie gepaart mit seiner direkten Art und seiner Liebe und Verständnis kommt mir am meisten entgegen. Aber ich fürchte, in mir ist noch viel zu viel vom Hulk, erstes Heft by Stan Lee and Jack Kirby.

Falls ein junger, begabter Mensch Lust verspürt, Comiczeichner zu werden, würdest du ihm eher zu- oder eher abraten?

Wenn es ein störrischer Charakter ist, würde ich vehement abraten, um sicherzustellen, dass er dann erst recht seinem Bauchgefühl folgt und die Wut in seinem Bauch in etwas Schöpferisches verwandelt.
In meinen Kursen lerne ich einen guten Durchschnitt durch die Welt der "Ich-will-Comiczeichner-werden"-Menschen kennen. Auf manche würde ich wetten, auf viele nicht.
Denn du brauchst für diese Berufung vor allem eins: Durchhaltevermögen.

Was könnte man dem Nachwuchs also empfehlen?

3% Talent, 97% Übung.

Und was wärst du geworden, wenn es mit dem Zeichnen nicht geklappt hätte?

In tiefen Sinnkrisen google ich beim Arbeitsamt nach Jobs. Friedhofsgärtner ist wahrscheinlich so ziemlich das einzige, das mich gleichermaßen ausfüllen könnte wie das Zeichnen. Meine Cousine hat auf ihrem Weg zur Bestatterin eine derartige Ausbildung hinter sich und ich befürchte fast, für den theoretischen Teil fehlt mir ihre bewundernswerte Willenskraft.

Danke für das Interview!

Schwarwel auf myComics.de:
Gesamtübersicht mit Polit-Cartoons; Extralink: Schweinevogel-Serie, Seelenfresser

Mehr von und über Schwarwel, inklusive der Karikatur des Tages, und den Schweinevogel Short Novels gibt es auf Schwarwel.de

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Weitere Interviews aus der Reihe:
Das Leben als Comicautorin: Sarah Burrini (Ponyhof)

Das Leben als Cartoonist: Joscha Sauer (NICHTLUSTIG)

Das Leben als Comicautor: Ralph Ruthe

Freitag, 3. Juni 2011

Mimo +Tim Poster Gewinnspiel



Seit 2010 entwickelt und zeichnet Andreas Dümmel seine beliebten Figuren Mimo und Tim. Einige der Leser auf myComics haben bereits nach seinen Geschichten in gedruckter Form gefragt. Heute können wir Euch 3 Original Mimo-Poster im Format DIN A2 anbieten!

Wer sich eines der beidseitig bedruckten Poster sichern will muss folgende Frage beantworten: In welchem Mimo + Tim Comic wirft Mimo absichtlich ein Eis zu Boden ?

Die Lösung findet sich in den Mimo + Tim Comics auf myComics.de. Schickt uns die Antwort an kontakt@mycomics.de, mit Mail-Betreff "Mimo+Tim" und dem letzten Satz des Comics im Mailtext.

Einsendeschluss ist 20.06.2011. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los.

Viel Glück!
Euer mycomics.de-Team