Donnerstag, 30. Juli 2015

Interview mit David Füleki ("Mutters gelber Schirm")


Im Juni fand bei myComics ein 12-Stunden Comic Tag statt - das Thema für den Tag war "Schirm". Die Stories, die bei diesem kreativen Zeichenmarathon entstanden, waren beeindruckend und vielseitig, und eigentlich hätten alle schon für die Nerven und Ausdauer einen Preis verdient. Im myComics-Wettbewerb zum 12-Stunden-Tag ging es dann in die nächste Runde - diesmal waren die Leser am Zug. Mit seinem bewegenden Comic "Mutters gelber Schirm", der ohne Worte und Erklärung auskommt, und dabei Fantasie und Zeitgeschichte unerwartet und überzeugend verknüpft, kam David Füleki dabei besonders gut an - er erreichte den ersten Platz im Wettbewerb.

Wie immer wollten wir mehr zu den Gewinner-Comics wissen, und haben David Füleki zu seinem Comic und zu aktuellen Projekten befragt:


Woher kam die Idee zu deinem 12 Stunden Comic „Mutters gelber Schirm“?

Das lief dieses Mal erstaunlich schnell und automatisch ab. Mein erster Gedanke, als ich das Thema gesehen hab, war: Häh? Niemals nie fällt mir dazu etwas – und zack: drei Ideen. Die erste Idee wäre in Richtung meines 2012er MyComics-12h-Wettbewerbs-Beitrags gegangen. Damals hab ich mit einem Comic teilgenommen, der zwei Figuren aus meinem Manga „Struwwelpeter: Die Rückkehr“ als Erwachsene gezeigt hat. Eine Nebenfigur aus dem Titel ist der fliegende Robert, der ja in der Kinderbuch-Vorlage vom Struwwelpeter auch mit einem Schirm abzwitschert. Daher der Gedanke, den Robert noch mal auszubuddeln und ihn ein Abenteuer erleben zu lassen, bei dem er mit seinem Regenschirm vom Wind mitgerissen wird und irgendwas Verrücktes über den Wolken erlebt. Wäre wohl eher wieder eine Gag-Parade geworden und irgendwie wollte ich das dieses Mal nicht. Bei solchen Challenges isses immer wieder reizvoll, mal von seinen gewohnten Pfaden auszubrechen.

Ausschnitt aus dem 2012er Wettbewerbs-Beitrag
von David Füleki, mehr dazu hier: Interview 2012)

Als zweite Idee kam mir was mit einem Banken-Rettungsschirm. Das war tatsächlich auch schon eine ganz gute, final durchdachte Kurzgeschichte in einem Kinderbuch-artigen Stil, bei der ich letztlich aber zu viel Bedenken hatte, dass sie zu metaphorisch gerät und man das Thema Schirm vielleicht nicht mehr so gut rausliest. Da sollten auch Riesen und ein tapferer kleiner Abenteurer drin vorkommen, die aber eigentlich für was ganz anderes standen. Das dritte und schließlich umgesetzte Konzept ist im Prinzip eine Mischung der beiden ersten. Das Motiv des Davonfliegens aus der Robert-Idee und das ernstere Metaphorische der Rettungsschirm-Story sowie deren kinderbuchiger Stil. Im Gegensatz zu meinem 2012er-Sieger-Beitrag wusste ich dieses Jahr übrigens gleich von Beginn, wohin die Geschichte führt, was mich selbst überrascht hat.

Welche Tipps würdest du anderen für so eine Comic-Marathon-Zeichen-Aktion geben ?

Als ich 2012 zum ersten Mal an so einer Aktion teilgenommen hab (wie gesagt: der MyComics-Wettbewerb), hab ich gemerkt, dass man sich zeichnerisch zurückhalten und z.B. auf komplizierte Stadtansichten verzichten sollte. Mittlerweile hab ich an fünf solcher Aktionen teilgenommen und jedes Mal komplizierte Stadtansichten drin gehabt. Ergo Zeitnot und sinnloser Stress auf den letzten Metern. Null Lerneffekt so weit, aber dieses Mal gab es einen entscheidenden Vorteil: Ich hab es bei den Bleistiftzeichnungen belassen. War ungewohnt, da ich das nie so mach, aber als ich einen Stil gefunden hatte, der das Medium Bleistift legitimierte, gab es direkt so einen enormen Geschwindigkeitsboost, dass ich sogar deutlich vor der Deadline fertig war.

Ausschnitt aus "Mutters gelber Schirm"
Daher vielleicht der Tipp an alle, die sonst auch einen eher friemeligen Detail-verliebten Strich haben: Nutzt solche Aktionen, um einen sinnvollen, reduzierten Stil auszutesten. Zwölf Stunden Zeit müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Comic am Ende auch aussieht wie unter Zeitdruck entstanden. Dieses Jahr fand ich übrigens, dass da einige Beiträge dabei waren, die das Zeitdruck-vs.-Stil-Dilemma hervorragend gelöst haben. Sprich: Da sind Werke entstanden, wo ich nicht direkt davon ausgehen würde, dass die in so kurzer Zeit entstanden sind. Gutes Zeuch – da sollten alle noch mal reinschauen, vor allem bei den vorderen Plätzen.

Woran arbeitest du gerade?

Dieses Jahr will ich erstmals auf der Comiket in Tokyo signieren; dafür bastel ich noch fix ein paar Special Editions einiger Werke; auch ein Heft zu „Mutters gelber Schirm“ – passt ja mit der Textlosigkeit als international verständliche Geschichte. Dafür hab ich die zwölf Seiten übrigens noch mal stark gestreckt. Der Comic ist jetzt fast doppelt so lang und hat zwei Szenen dazu gewonnen, die ich aus Platz- und Zeitgründen in der Ursprungsversion streichen musste, obwohl sie fest eingeplant waren.

Mein aktuelles Hauptprojekt ist eine Abenteuergeschichte, die über einem gigantischen Wolkenmeer spielt und von einem Jungen handelt, der mit einer digitalen Handprothese mit eigenem Willen gegen die apokalyptischen Reiter kämpft, die wie eine Naturgewalt über die letzten Bastionen der postapokalyptischen Menschheit hinwegfegen. Das Übliche halt. Nebenbei zeichne ich noch den wöchentlichen „Der Schlaufuchs“-Comic für die Fuldaer Zeitung (in Kooperation mit dem Andi Völlinger und der Susan Burdack) sowie allerhand Entoman-Kurzgeschichten sowie den zweiten Teil meines ambitionierten Web-Comic-Epos „Infamous Justice Force Strikers“. Alles in allem wieder viel zu viel und nie wird was fertig. Bin aber auch langsam geworden im Alter … Die erste Seite des aktuellsten Entoman-Abenteuers, wo der Super-Erpel gegen akutes Nierenversagen in den Krieg zieht, gibt es übrigens auf myComics in der JAZAM! X-Leseprobe zu sehn.

Cover von „Infamous Justice Force Strikers“

Dein Manga „78 TAGE AUF DER STRASSE DES HASSES“ hat dieses Jahr beim Comicfestival München den Preis für den besten deutschsprachigen Manga erhalten – Glückwunsch! Könntest du etwas mehr dazu erzählen, zum Manga, und auch zur Preisverleihung?

Also erst mal zur Preisverleihung an sich: Da hat der Lars von Törne für den Tagesspiegel eine schöne Zusammenfassung runtergeschrieben. Unter „P wie Preisverleihung“ kann man dazu was nachlesen.

Für mich war es insofern eine interessante Erfahrung, weil ich bei all den Preisen noch nie einen auf so einer großen Bühne entgegen nehmen durfte. Normalerweise werden Comic-Auszeichnungen ja eher zwischen Damentoilette und Notausgang oder neben der Bäckerei Kamps am Südbahnhof verliehen, aber in München hat man da schon ordentlich was aufgezogen. Da fühlt man sich als Comicschaffender schon irgendwie gewertschätzt. Leider gab es nach der Preisverleihung kein Freibier, wie es uns im Vorfeld versprochen wurde. Da sind viele Größen der internationalen Graphic Novel-Szene arg geknickt und durstig zu ihren Hotels zurück getrottet.

Zum Titel: „78 Tage auf der Straße des Hasses“ (oder kurz: "78 Tage" basiert ja auf Konzepten und Figuren, die ich bereits Anfang des Jahrtausends gekritzelt hab – noch zu Schulzeiten. Die Serie an sich läuft nun seit 2008, wo die ersten Hefte noch in miesester Copyshop-Qualität bei Delfinium Prints erschienen sind – ein Verlag, den ich extra mit zwei Kumpels dafür gegründet hatte (und den es zur Überraschung aller immer noch gibt). Für mich is das also eine sehr persönliche Geschichte, die bei all der oberflächlichen Gewaltdarstellung, dem vermeintlichen plakativen Sexismus und dem Fäkalhumor doch auch sehr viel Subtext liefert. Da gibt es allerhand auf der Meta-Ebene zu interpretieren. Wer alle Zeichen richtig deutet, kann mir also ganz tief in mein kleines, zerbrechliches Herz reingucken. Es gibt aber auch viele dumme Witze, die wirklich nur dumme Witze sind. Generell freut mich, dass immer mehr Rezipienten langsam erkennen, dass die Serie Satire ist, die verschiedene Ebenen bedient. Leser mit niederen Bedürfnissen (Splatter, Sex und Pokémon) können sich das also reinziehen und eine Menge Spaß mit dem Brachialhumor und der Zombie-Action haben, ganz schlaue Leser mit Doktor in Nerdologie können es lesen und ganz viele popkulturelle Referenzen rausfiltern und sich intellektuell geil fühlen. Ich denk, das war auch letztlich der Punkt, weshalb das Teil den PENG!-Preis bekommen hat – weil da Pokémon-Referenzen drin vorkommen.

Hier gehts zur Leseprobe

Jetzt hoff ich mal, dass noch ein paar Leserinnen und Leser dazu kommen, der erste Story Arc ist nun nach sieben Jahren Arbeit und etwa 700 gezeichneten Seiten auch endlich mal abgeschlossen. Noch ein kleiner Funfact: Im ersten Band von „78 Tage“ (erschienen bei TOKYOPOP) kann man nicht nur die oben erwähnte Entstehungsgeschichte des Comics sowie meines Kleinverlags in einer autobiographischen Bonus-Story nachlesen, sondern da wird tatsächlich auch im Prolog so ein bisschen die PENG!-Preisverleihung prognostiziert.

Was war das bisher beste Erlebnis für dich als Comiczeichner? Und was war die schwierigste Zeit?

Gute und schlechte Zeiten wechseln sich in dem Metier ständig ab – die reinste Seifenoper. Aber ich hab das Gefühl, die Gewichtung nutzt sich ab und der ganze Illustratoren/Comiczeichner-Alltag wird immer mehr zu einer bräunlichen, homogenen Masse mit nur noch sehr seichtem Wellengang. Daher schlugen beide Extreme auch noch die größten Wellenberge, als ich mit dem Kram anfing. Die besten Erlebnisse waren daher wahrscheinlich meine ersten Leipziger Buchmessen inklusive einer Platzierung beim 2003er Manga-Talente-Wettbeweb, was damals eine unfassbar große Nummer war.

Da hing auch ein gewaltiger Rattenschwanz dran, wo Leute plötzlich begannen, sich für einen zu interessieren – ein ganz großes Rum- und Eingeschleime zum Teil. Herrlich! Einladungen zu irgendwelchen Film-Premieren und Feierlichkeiten mit Tanz und Hot-Dog-Buffet, Ausstellungen in irgend so einem Mercedes-Haus, erste Online-Fans, ständig stand die Presse bei uns in der Bude (und hat sich zum Teil nicht mal die Schuhe ausgezogen, weshalb meine Mutti erst mal ordentlich putzen durfte, nur weil das Kind sich entschieden hatte, Comics zu malen).

Damals fühlte sich dieses Manga-Zeichner-Ding wirklich noch wie der unterste Treppenansatz eines Popstar-Lebens an. Jetzt ist man da viel geerdeter. Statt Popstar eher so was wie eine Bierzelt-Kapelle auf dem Dorffest. Mittlerweile sind die Highlights die regelmäßigen Treffen mit Kollegen. Wir machen auch ein- bis zweimal jährlich mehrtägige Workshops, wo dann u.a. auch zu Übungszwecken 12-Stunden-Comics gezeichnet werden.


Schwierige Zeiten waren immer die, wo man sich eingestehen musste, dass das mit der Comiczeichnerei vielleicht doch nix Handfestes ist. Und die kamen immer und immer wieder, weshalb ich nach jedem größeren Lebensabschnitt eine Alternative zum ursprünglich geplanten Weg als Profi-Zeichner finden musste. Zivildienst statt Zeichnerei, Gemeindearbeit statt Zeichnerei, Bachelor statt Zeichnerei, Master statt Zeichnerei. Mittlerweile hat sich zwar die Zeichnerei durch die kontinuierliche Nebentätigkeit zum Haupterwerb gemausert, aber „leider“ nur mit Schwerpunkt auf Illustratoren-Jobs, und nicht wie erhofft mit der Publikation epischer Comic-Geschichten.

Das Schwerste ist wohl, wenn man irgendwann an den Punkt angelangt, wo man sich eingestehen muss, dass es mit der Comiczeichnerei allein hierzulande eben nicht funktioniert. Zumindest in 99 % der Fälle. Selbst, wenn man zwischendurch immer mal das Gefühl hatte, dass dieses und jenes Projekt oder der ein oder andere Preis endlich mal den richtigen Durchbruch markierten, kamen doch stets die Ernüchterungsphasen postwendend. Leider blieben viele extrem gute Kollegen aus meinem Dunstkreis in solchen Phasen auf der Strecke und haben es aufgegeben. Und obwohl ich auch immer mal wieder sage, dass ich es mit der Comiczeichnerei sein lasse und mich auf das viel einfachere reine Illustrieren konzentriere, zieht es mich immer wieder zurück zum Niederkritzeln eigener kleiner Geschichten und meinem guten Dutzend Leser.

Was sind deine aktuellen Favoriten auf myComics?

Seit einigen Jahren verfolg ich mit viel Wonne die genial illustrierten und frech-frivolen Arbeiten vom Michael Hacker, der nun endlich mal auch auf MyComics vertreten ist und hier seinen unvergleichlichen Austria-Charme verspritzt. Wieder mal der Beweis, dass nur ganz selten mal was Schlechtes aus Österreich kommt. Aber Obacht: Is auch bisschen gruselig, was der malt!

Vielen Dank für das Interview!

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Weitere Links + Interviews:

David bei myComics:
Entoman, Manga-Madness...

David im Web:
Website

Weitere Interviews mit myComics-Wettbewerb Gewinnern

Mittwoch, 29. Juli 2015

Über 250 myComics-Redaktionstipps online!


Jetzt über 250 myComics-Redaktionstipps online!

Jede Woche wählt die Redaktion von myComics.de einige Comics aus dem breitgefächerten Angebot von hochgeladenen Beiträgen aus und empfiehlt sie auf der Startseite. Dabei werden ältere Comics genauso berücksichtigt wie ganz frische Neuerscheinungen und auch die thematische Vielfalt der Redaktionstipps ist groß. Egal welche Stilrichtung, egal ob Horror, Cartoon, Kurzgeschichte, Epos, Leseprobe, User-oder Verlagscomic: alles kann Redaktionstipp werden.

So werden auch ältere oder bisher unbekannte Beiträge wieder schnell einer breiten Leserschaft zugänglich. Die vergangenen Redaktionstipps sind in einem Archiv in einem großen Überblick zusammengestellt, das mittlerweile mehrere Seiten umfasst.

Die gesammelten myComics-Redaktionstipps

Viel Spass beim Neu- und Wiederentdecken!

Dienstag, 28. Juli 2015

Innovation Web-Comics: Kaffee und Computer



Innovationen und Stories aus der High-Tech-Welt: das ist der Fokus des englischsprachigen Magazins "Backchannel", zu dem auch eine eigene Webcomic-Serie gehört. "Innovation Comics" zeichnet die Entstehungsgeschichte bedeutender Ideen und Entwicklungen nach - und zwar direkt als Comic.

Einer der Beiträge widmet sich dabei dem Kaffee. Oder besser gesagt: dem Kaffeefilter. Und so gibt es dort einen Comic in englisch über eine deutsche Hausfrau namens Melitta Bentz, die 1908 eine Methode fand, mit der sich Kaffee besser zubereiten lässt:

Innovation Comics: How One German Mom Single-handedly Changed the Way We Drink Coffee

Weitere Innovation Comics:


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Freitag, 24. Juli 2015

Kritzelkomplex: Heute ist irgendwie der Wurm drin



Seit 2011 veröffentlicht W.Schinski wöchentlich Geschichten und Alltagsbeobachtungen in Form von "gekritzelten" Comicstrips und Cartoons, mal böse, mal komisch und garantiert mit viel Humor. Bekannt sind die Zeichnungen aus diversen Zeitschriften und Büchern und der Webseite Kritzelkomplex.de.

Jetzt gibt es die gesammelten Cartoons in gedruckter Form:

In diesem Buch ist tatsächlich der Wurm drin, mit all seinen alltäglichen Problemen und philosophischen Grübeleien. Aber auch andere Kreaturen und Wesen kommen hier in oftmals äußerst ungewöhnliche Situationen. „Heute ist irgendwie der Wurm drin“ fasst die beliebtesten Kritzelkomplex-Comics im Schwarz-Weiß-Stil zusammen. Entstanden ist ein Buch garantiert ohne Farbstoffe, dafür aber mit viel Humor und zahlreichen Würmern.

Leseprobe: 
Eine Leseprobe der Kritzelkomplexe ist bei myComics online:
Kritzelkomplex: Heute ist irgendwie der Wurm drin



Wer hinter den Kritzelkomplexen steckt? 
Das verrät der Autor über sich selbst: "Ich bin 28 Jahre alt und habe Karikatur und Comic, sowie Grafik Design als Fernstudiengänge absolviert. Berufsbedingt habe ich viel mit Menschen zu tun, wahrscheinlich eine gute Inspirationsquelle."

Das Buch ist übrigens als wertiges Hardcover (12 Euro), günstiges Softcover (4,50 Euro) und Amazon-Ebook (3,99 Euro) erhältlich, also für jeden eine Option.


Donnerstag, 23. Juli 2015

Ant-Man: der kleinste Marvel-Superheld jetzt im Kino und in drei grandiosen Comics



Ant-Man – kleiner Held ganz groß! 

Derzeit gibt es nur wenig im Kino, das so zu begeistern weiß, wie die Marvel-Superhelden-Verfilmungen. Und das gilt nicht nur für die Streifen mit den Mega-Stars unter den Kostümträgern wie Iron Man, Spider-Man, den X-Men oder den Avengers: Marvel hat mit den Guardians of the Galaxy oder auch mit der sensationellen Daredevil TV-Reihe eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es auch bei den vermeintlichen Underdogs der Superhelden echte Kracher gibt. Somit darf man vom kleinsten Marvel-Heroen Ant-Man, dessen Kino-Debüt jetzt anläuft, ebenfalls Großes erwarten. Für ihn, wie für alle anderen Superhelden, die den Sprung auf die Leinwand oder Mattscheibe geschafft haben, gilt: Ohne die Comics gäbe es sie nicht. Die neuesten gezeichneten Abenteuer des Kämpfers in Insektengröße präsentiert Panini passend zum Film-Release. Seit 7. Juli erscheinen die offizielle Vorgeschichte zum Film und Teil eins der brandneuen Ant-Man Comic-Serie. Zusammen mit dem Kinostart erscheint der Ant-Man Megaband mit einem in sich abgeschlossenen Action-Highlight..

Ant-Man wurde 1962 von Stan Lee, Larry Lieber und Jack Kirby erdacht: Der Wissenschaftler Hank Pym fand einen Weg, wie er sich auf Insektengröße schrumpfen (und wieder wachsen) konnte, dabei aber die Stärke eines ausgewachsenen Mannes behielt, was ihn letztlich, mit den Vorteilen seiner Mini-Größe, superstark machte. Noch interessanter war aber der zu seiner Ausrüstung gehörende Helm, der es ihm ermöglichte, mit Insekten zu kommunizieren, was ihn zum Anführer einer gigantischen Armee von Ameisen machte.

Hank Pym war in den Comics Gründungsmitglied der Avengers und führte das Team zeitweise sogar an. Die Figur machte dabei einige Transformationen und Kostümwechsel durch (unter anderem wurde er auch zu Yellowjacket, den man ebenfalls im Film sehen wird), bis sich der Wissenschaftler letztlich in den Ruhestand begab und das Heldendasein an den Nagel hängte.

Der neue Ant-Man, der im Film von Paul Rudd verkörpert wird, ist Scott Lang – eigentlich ein Einbrecher, der die Ant-Man-Ausrüstung stahl, um eine noch erfolgreichere Diebeskarriere starten zu können, sich aber letztlich aus Liebe zu seiner Familie doch auf die Heldenseite schlägt. Diese Vorgeschichte zum Film, mit dem Abschied von Hank Pym (im Film von Kino-Legende Michael Douglas gespielt) aus dem Superheldendasein, findet sich in dem am 7. Juli erscheinenden Comic Ant-Man: Die offizielle Vorgeschichte zum Film, mit dem sich die Fans schon einmal für den Blockbuster warmlesen können. Parallel dazu erscheint Ant-Man Sonderband 1, worin Scotts Metamorphose vom Kleinkriminellen zum Helden stattfindet – ebenfalls eine perfekte Vorbereitungslektüre für den Film.

Der Ant-Man Megaband (ab 21. Juli auf dem Markt) widmet sich in einer abgeschlossenen Geschichte Eric O’Grady, einem S.H.I.E.L.D.-Agenten, der sich das Schrumpf-Kostüm ebenfalls überzieht. Allerdings tut er dies aus sehr fragwürdigen Gründen, zu denen zum Beispiel das Begaffen von nackten Frauen unter der Dusche gehört … Eine wirklich abgefahrene Ant-Man-Story der anderen Art, aus der Feder von Robert Kirkman (The Walking Dead, Marvel Zombies).

COMICS + LESEPROBEN:
Bei myComics sind 3 Ant-Man Leseproben online, hier der Überblick über die Comics mit Links:


ANT-MAN: DIE OFFIZIELLE VORGESCHICHTE ZUM FILM
Als Ant-Man, der seine Größe ändern und mit Ameisen kommunizieren kann, geht Wissenschaftler Hank Pym auf seine erste SHIELD-Geheimmission! Ist das Genie, das die Pym-Partikel und den Ant-Man-Anzug erfunden hat, bereit für diesen gefährlichen Auftrag im Berlin zur Zeit der Mauer? Das offizielle Comic-Prequel zu Marvels nächstem Film-Blockbuster!
Ab 7. Juli im Handel




ANT-MAN SONDERBAND 1
Scott Lang ist Ant-Man – und als Vater wie als Held eine Niete! Er braucht dringend einen Neuanfang, und den gibt es in seiner grandiosen neuen Solo-Serie. Kann Scott als Sicherheitschef von Tony Stark oder einer Bank mit einem Nazi-Roboter im Keller neu durchstarten? Plus: Wie wurde Scott zu Ant-Man? Die Herkunftsgeschichte des Film-Helden! Ab 7. Juli im Handel

ANT-MAN MEGABAND
Durch Zufall fällt dem charakterlosen SHIELD-Agenten Eric O'Grady ein neuer Ant-Man-Anzug in die Hände. Doch anstatt sich als Held hervorzutun, nutzt er seine Fähigkeiten ausschließlich zu seinem eigenen Vorteil. Inmitten großer Gefahren für SHIELD und die Welt lässt dieser Ant-Man seinen besten Kumpel im Stich und schaut Heldinnen beim Duschen zu ... Ant-Man von Robert "The Walking Dead" Kirkman, mit Ant-Man als unverbesserlichem Antiheld!
Ab 21. Juli im Handel

Dienstag, 21. Juli 2015

Schattenspringer² – vom Webcomic zur Graphic Novel (mit Leseprobe)



Schattenspringer² – Per Anhalter durch die Pubertät!

Die Berliner Autorin, Illustratorin und Comic-Zeichnerin Daniela Schreiter ist Asperger-Autistin. In ihrer im Jahr 2014 erschienenen Debüt-Graphic Novel "Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein" erzählte sie von ihrer Kindheit und Jugend mit den Unbilden, die der ganz „normale“ Alltag für ein Kind mit Asperger-Syndrom bereithält. Schattenspringer veröffentlichte sie zuerst als Webcomic, aus den Online-Episoden entstand dann das bemerkenswertes Buch, das aufklärt und gerade durch die pointierte Erzählweise, die durch den Webcomic geprägt ist, gleichzeitig unterhält und berührt. 

Im Jahr 2014 wurde der Comic-Band zu einem beachteten und viel gelobten Bestseller, der sich inzwischen in der 5. Auflage befindet und unter anderem auf Platz 5 der Comic des Jahres-Liste des Berliner Tagesspiegels gewählt wurde.

Jetzt ist, von vielen Fans sehnsüchtig erwartet, der Folgeband erschienen: "Schattenspringer² – Per Anhalter durch die Pubertät".

Die neue Graphic Novel knüpft genau am Ende des ersten Buches an: Daniela Scheiter beschreibt die nächste Stufe ihres Lebens, unter anderem die an und für sich schon schwierige Phase der Pubertät, die für Asperger-Autisten eine noch größere Herausforderung, mit noch mehr Irrungen und Wirrungen, darstellt. Außerdem kommt sie in der autobiografischen Erzählung auch zu dem Punkt ihres Lebens, an dem sie die Diagnose Asperger bekam, und stellt dar, wie sie damit umging und wie sich dadurch die Welt für sie veränderte. Natürlich sind die Episoden wieder mit dem ihr eigenen, wundervollen Witz geschrieben und gezeichnet, sodass neben den aufklärenden Elementen auch das Lesevergnügen, das Band 1 zu solchem Erfolg verhalf, nicht zu kurz kommt.

Leseprobe 
Bei myComics ist eine Leseprobe der Graphic Novel online:
"Schattenspringer² – Per Anhalter durch die Pubertät!"



Mehr zur Autorin
Ein Interview mit Daniela Schreiter zu ihrem ersten Schattenspringer-Band ist hier im Blog online:
Interview mit Daniela Schreiter. eine Leseprobe des ersten Bandes ist ebenfalls bei myComics online: Leseprobe Schattenspringer Band 1.

Daniela Schreiter wurde im wilden Berlin der 1980er Jahre geboren und erforscht seit jeher mit Stift und Papier die Welt um sich herum. Mit vier Jahren zeichnete sie ihren ersten Comic und ist seit dem Studium als Illustratorin und Comic-Zeichnerin tätig. Seit ihrer Diagnose wollte sie der Welt vermitteln, wie es ist, als Autistin zu leben, zu sehen und zu fühlen. Da Wörter allein dafür einfach nie ausgereicht haben, entschied sie sich für das Medium Comic. Mehr von ihr gibt es in ihrem Blog "Fuchskind", dort läuft jetzt auch eine Fernsignier-Aktion für den neuen Schattenspringer-Band.



Montag, 20. Juli 2015

Eisner-Awards: Highlights + Eisner Award für Webcomics


Auf der Comic-Con in San Diego wurden am 10. Juli die "Oscars" der Comicbranche verliehen: die Eisner-Awards.

Die drei großen Gewinner, die gleich mehrere Awards für sich entscheiden konnnten, waren:
  • "Saga" von Brian K. Vaughan und Fiona Staples: Awards für Best Continuing Series + Best Penciller/Inker für Fiona Staples. "Saga" wurde bereits zuvor mit Eisner Awards ausgezeichnet.
  • "Lumberjanes" von Noelle Stevenson: Best New Series + Best Publication for Teens (interessanter Artikel zu Setvenson gibt es im "Comic"-Magazin Vanity Fair: How Noelle Stevenson Broke All the Rules...
  • "Little Nemo" von Winsor McCay: Best Anthology + Best Publication Design
Alle Awards
Mehr zu den Top-Gewinnern und alle Awards im Überblick direkt auf der Comic-Con-Seite:
"Saga, Lumberjanes, Little Nemo Are Top Winners at 2015 Eisner Awards"

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Eisner Award für Webcomics
Für digitale Comics / Webcomcis gibt es eine eigene Kategorie bei den  Eisner-Awards

Als "Best Digital/Web Comic" wurde ausgezeichnt: "The Private Eye" von Brian Vaughan & Marcos Martin. Der Webcomic war einer der ersten, der als mehrteiliger, hochwertiger Comic auf "Pay-what-you-will"-System basiert. Ein Interview zur Serie gibt es bei Bleeding Cool: "The End Of Private Eye – Talking To Brian K Vaughan And Marcos Martin"

In der Kategorie "Webcomic" waren außerdem nominiert:

Mittwoch, 15. Juli 2015

12 Stunden-Wettbewerb - and the winner is...



Gratulation! 
Die Gewinner des 12 Stunden-Wettbewerbs stehen fest!
Glückwunsch - und Danke an alle, die mitgevotet haben! Mit den Gewinnern setzen wir uns direkt in Verbindung.

Links
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Dienstag, 14. Juli 2015

Fumetto Wettbewerb: "Verführung"



Fumetto – Internationales Comix-Festival Luzern schreibt jährlich einen Wettbewerb aus. Er soll Comic-Schaffenden die Möglichkeit bieten, sich einem internationalen Vergleich zu stellen und der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Das diesjährige Wettbewerbsthema lautet: Verführung – Täglich begegnen wir unzähligen Verlockungen. Wann erliegen wir ihnen und von welchen Reizen halten wir uns am besten fern? Wie frei sind wir, diesen Verführungen zu widerstehen oder werden wir gar manipuliert? Führen sie uns ins süsse Glück oder ins bittere Verderben?"

Der Fumetto-Wettbewerb ist genauso alt wie Fumetto selbst und aus ihm hat sich das Festival entwickelt. Heute ist der Wettbewerb einer der grössten und wichtigsten in Europa. Jährlich senden bis zu 1000 Teilnehmer in drei Alterskategorien ab sechs Jahren ihre Arbeiten ein. Partner des diesjährigen Wettbewerbs ist der Tabakpräventionsfonds.

Fumetto vergibt pro Kategorie drei Preise sowie einen Preis für das beste Szenario aller Kategorien. Die FestivalbesucherInnen bestimmen den Publikumspreis. Es werden Geldpreise in Höhe von insgesamt CHF 5'000.- und Sachpreise in gleichem Wert vergeben.

Einsendeschluss ist der 4. Januar 2016 (Datum des Poststempels)

Alle Infos: Webseite + Online-Anmeldung 

Freitag, 10. Juli 2015

Countdown beim 12-Stunden-Wettbewerb!





Die letzten Tage im 12 Stunden-Wettbewerb laufen!

Auf den vorderen Plätzen liegen "Mutters gelber Schirm" von David Füleki, "Candy Island" von Ihabo Azzamo, "Mit Schirm, Charme und Melone" von Michael Wild und "Schweigen Sprechen" von Katja Klengel.

Jetzt nochmal voten: 12-Stunden Comic Wettbewerb

Der Wettbewerb endet im Lauf vom 15. Juli. bis dahin kann jeder registrierte User alle 24 Stunden seine Stimmen abgeben und so seinen Favoriten zum Sieg verhelfen. Gewinner des Wettbewerbs wird der Teilnehmer, der am Ende die meisten Stimmen erhält.

Der erste Platz im Wettbewerb ist mit 300 Euro in bar dotiert, Platz 2 und 3 mit Comic-Gutscheinen. Und natürlich gibt es auch wieder Interviews mit den 3 Gewinnern.




Mittwoch, 1. Juli 2015

Newsletter: Comicpreise + 12h-Wettbewerb + Interviews + Comic-Kalender!

Der neue myComics-Newsletter ist online! Diesmal mit Infos zu Comicpreisen + 12h-Wettbewerb + Interviews + Comic-Kalender und wie immer mit Comic Links, Top Comics  + Comic-Kalender: Der neue myComics Newsletter



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