Film-Workshop von myComics-Mitglied Schwarwel mit den jugendlichen Inhaftieren der JSA Regis-Breitingen
Die jugendlichen Inhaftierten der JSA Regis-Breitingen
erhalten erstmalig die Möglichkeit, ihre eigenen Geschichten filmisch erzählen
zu können, mithilfe eines Workshops mit Schwarwel, dessen Ergebnisse im
November diesen Jahres im Rahmen des renommierten internationalen Leipziger
Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm, dem DOK Leipzig, präsentiert
werden.
Ausführliche Informationen zu diesem engagierten Trickfilm-Projekt, das noch etwas Unterstützung braucht, gibt es auf der Crowdfunding-Seite von VisionBakery:
Interview zum Projekt
In einem Interview zu dem Projekt hat Schwarwel die Hintegründe und den geplanten Ablauf etwas erläutert, hier ein paar Auszüge daraus:
Wie ist die Idee entstanden, einen Film-Workshop mit den
jugendlichen Inhaftieren in der JSA Regis-Breitingen zu machen ?
Schwarwel: In den letzten Jahren haben wir uns immer mehr und verstärkt
in sozialen Bereichen und für Jugendliche engagiert, das ist ganz einfach aus
unserer täglichen Arbeit entstanden.
Projekte wie das hier hinter vergitterten Fenstern scheinen
mir notwendig und sie eignen sich super zur Förderung des Selbstwertgefühls der
Inhaftierten. Wir können bei unseren Workshops immer wieder festgestellen, dass
die Teilnehmer diesen Rahmen nutzen, um mal ihren Oberstübchen-Kram zu ordnen.
Was sind die Inhalte eures Workshops mit den jugendlichen
Inhaftierten und wie wird sich der Workshop gestalten?
Der Workshop ist auf neun Nachmittage innerhalb von drei
Wochen ausgelegt, wovon Sandra und ich als Glücklicher Montag sechs Tage
anwesend sein werden. In den jeweils drei „Zwischentagen“ arbeitet die für die
JSA zuständige Kunsttherapeutin Kaja Zoe Schumacher mit den Kursteilnehmern
weiter an den notwendigen Zwischenschritten, damit wir auch alles möglichst
stressfrei fertig bekommen.
Welche Workshop-Ergebnisse habt ihr im Blick?
Schwarwel: Im Idealfall stellt jeder der anvisierten 10 bis
12 Teilnehmer seinen eigenen Kurzfilm fertig. Dabei gibt es keine
Längenvorgaben, sondern wir werden sehen, was jeder Einzelne erzählen will und
auf welche Weise er es präsentiert: Legetrick, Stop-Motion, AnimaDok, Collagen,
Handzeichnungen … die Möglichkeiten sind ja unendlich, einen Trickfilm zu
gestalten.
Einige der Teilnehmer haben schon Erfahrung mit Stop-Motion,
Graffiti, Skulturen, Raps, Rhymes und allem Möglichen, da fangen wir also nicht
bei Null an.
Erfahrungsgemäß haben bisher alle unsere Teilnehmer ihre
Beiträge fertig gestellt, auch wenn manchmal ein paar Zusatzstunden angefallen
sind. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
Wird es eine Premiere geben?
Schwarwel: Klar! Die Premiere der fertigen Kurzfilme feiern
wir auf dem DOK Leipzig-Festival im Oktober 2016 im Rahmen der Reihe „DOK im
Knast“ direkt in Regis-Breitingen. Dort gibt es einen Kinoraum, der es möglich
macht, dass Inhaftierte, Besucher und wer sonst noch mag gemeinsam Filme
schauen können. Eine Popcorn-Maschine gibt es inzwischen auch!
Aus dieser „DOK im Knast“-Reihe ist auch überhaupt erst die
Idee entstanden, diesen Workshop mit den Inhaftierten in Regis-Breitingen zu
machen.
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