"Als im April 1945 die ersten amerikanischen Soldaten in München einmarschieren, ist für die Bewohner nicht wirklich klar, wie es mit ihnen weitergehen soll. Hungersnot und die Knappheit an Wohnungen machen das Leben in Herzen Bayerns zusehens schwerer..."
Sabu ist unter Mangazeichnern bekannt durch ihr Mammut-Projekt "When Worlds Collide", das in New York spielt. Mit ihrem in 2. Weltkrieg angesiedelten historischen Comic "
München 1945" hat sie in eine ganz andere Richtung gewählt, und hat damit im
Oktober-Wettbewerb aus dem Stand den 3. Platz erreicht. Vom nächsten Kapitel ist übrigens bereits eine Preview online:
München 1945/ Kapitel 2. Wir haben sie zu ihren aktuellen Projekten und ihrer eigenen Comic-Geschichte interviewt:
Woher kam die Idee zu „München 1945"?
Grundidee des Comics war die Überlegung einer Romance-Geschichte. Schon seit längerem wollte ich gerne so eine Story zu Papier bringen.
Jedoch ist das Angebot an romantischen Geschichten sehr groß und es gibt wohl kein Thema, was nicht schon abgehandelt wurde. Irgendwie wollte ich nicht nur eine „normale“ Liebesgeschichte machen sondern auch einen interessanten Hintergrund dafür haben.
Daher war für mich im späteren Verlauf eher die Frage, welches Setting könnte ich nutzen um diese Liebesgeschichte einigermaßen interessant zu gestalten?
Seit ich vor einigen Jahren "Band of Brothers" gesehen hatte, faszinierte mich die Thematik „Zweiter Weltkrieg“ sehr. Und darin eine Romanze zu platzieren erschien mir als sehr interessant. Zudem glaube ich, dass zu dieser Zeit die wahre Liebe und die Liebe auf den ersten Blick wirklich
existiert hat :) So wurde nach und nach die Geschichte in meinem Kopf gesponnen und das Setting verlagerte sich in die Nachkriegszeit. Also wälzte ich einige Bildbände und blieb
schließlich in meiner Heimatstadt München hängen. Ich hatte Stories in Deutschland doch immer sehr gemieden, da mich das Setting an sich leider nicht so reizte.
Aber je mehr ich begann darüber zu lesen, desto interessanter wurde es. Man wandert nun mit anderen Augen durch die Stadt und überlegt, ob dies und das in die Geschichte mit eingebunden werden kann.
Zudem wollte ich den Focus auf die Bürger Münchens legen und die Konflikte zwischen den Amerikanern
und den Deutschen etwas näher bringen. Ich hoffe, dass in Verbindung mit diesem Thema die Liebesgeschichte vielleicht noch einen Tacken besser rüberkommt.
Woran arbeitest du gerade?
Neben "München 1945" arbeite ich immer wieder an meinem Ur-Projekt "
When Worlds Collide" (online auf
animexx).
Die Geschichte handelt von den sogenannten "Indigo Kindern", da mich auch dieses Thema schon seit einer ganzen Weile fasziniert. Ich kann hier sowohl Übernatürliches als auch das normale Leben der verschiedenen Charaktere einbringen.
Einige Jahre lang gab es div. missglückte Anfänge was sowohl Comicseiten, Charas als auch Plot anging.
Erst seit 2009 ist alles soweit geklärt und ich arbeite kontinuierlich an Comicseiten.
Inzwischen ist es zu einem richtigen "Mammut Projekt" gewachsen, da doch viele Plotstränge erst einmal zusammengeführt werden müssen.
Ich genieße es daran zu arbeiten, weil man einfach auch viel Alltagssachen einbringen kann.
Und so was mag ich ja total.
Zudem werde ich mich wohl demnächst an eine Horrorstory wagen. Es ergab sich die Chance in einer Anthologie mitzuwirken. Wenn die ersten Seiten stehen sollten, wird es hier auch eine Preview geben!
Wann hast du mit dem Comiczeichnen angefangen, und wie kamst du dazu?
Gemalt habe ich (wie viele Zeichner) eigentlich schon immer.
So richtig angefangen hatte es jedoch 1998 als „Sailor Moon“ ins deutsche Fernsehen kam.
Zuerst malt man unzählige Bilder und dann wird der Wunsch eines eigenen Comic bald sehr groß.
Sobald ich die ersten Mangas in den Händen hielt, wollte ich mich daran versuchen. Natürlich waren die ersten Versuche mehr schlecht als recht, und es dauert eine ganze Weile bis ich den Dreh etwas raus hatte. Aber ich wollte unbedingt meine Ideen und Geschichten zu Papier bringen und dies mit anderen teilen.
Man ist ganz begeistert von seinen eigenen Kreation bis man im Internet auf Gleichgesinnte trifft.
Spätestens dann packt einen das „ich möchte unbedingt besser werden“ Fieber. Ich hatte dann den Drang mich ständig zu verbessern und suchte auch immer den Vergleich. Dies kann mit der Zeit sehr anstrengend werden, da einen die Motivation doch mehrfach verlässt. Vor allem, wenn so gar nichts weitergehen mag. Jetzt denke ich darüber etwas anders und freue mich über jede Minute, die ich zeichnen kann. Auch der Austausch mit anderen Zeichnern ist mir immer noch sehr, sehr wichtig. Und wenn den Lesern die Stories und Zeichnungen gefallen, ist das die größte Motivation überhaupt!
Das erste Comicheft, das du dir selbst gekauft hast, war: Puh, also von meinem Taschengeld hatte ich mir regelmäßig die Mickey Maus Hefte gekauft. Aber der erste richtige Comic war „Tomb Raider“. Damals, als Lara auf dem Höhenflug war, gab es richtig geniale Comics dazu. Vor allem der Stil hatte mich sehr begeistert.
Wenn du dich für eine Woche in eine Comicfigur verwandeln könntest, wer würdest du dann sein?
So richtig tauschen möchte ich mit einer der unzähligen Figuren aus dem X-Men Universum.
Jedoch könnte ich mich nicht entscheiden, welche Mutation mir am meisten zusagen würde...
Aber ich würde mich dann sehr bald mit Kurt Wagner aka „Nightcrawler“ gepflegt auf bayrisch unterhalten. Dieser stammt ja ursprünglich aus einem kleinen (nicht vorhandenen) Kaff in Bayern.
Was sind Deine aktuellen Favoriten auf myComics?
Derzeitige Favoriten sind jedoch „Der Junge mit dem blauen Schal“, „Grundkurs Mord“ und „Das Ende von Kronos“ More to come!
Danke für das Interview!
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Weitere Links + Interviews:
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