Comicbuchpreis der Leibinger Stiftung
Der Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung wird jährlich für einen hervorragenden, unveröffentlichten, deutschsprachigen literarischen Comic vergeben, dessen Fertigstellung absehbar ist. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert, und damit einer der
höchstdotierten Comicpreise Deutschlands.
Neben dem Preisträger würdigt die Jury außerdem gute Bewerbungsarbeiten als Finalisten. Die so ausgewählten Künstler erhalten jeweils 2000 Euro, eine Urkunde und eine kleine Skulptur.
Infos zur Ausschreibung
Die Ausschreibung für den Comicbuchpreis begann wie jedes Jahr am 1. Januar. Sie endet am 30. Juni.
Als Bewerbungsunterlagen wird nicht die fertige Arbeit benötigt, sondern eine Projektbeschreibung mit Aussarbeitung der Story. Konkret bedeutet das:
- ein Exposé, das Status, Umfang und Zeitplan beinhaltet
- die Bewerberarbeit (Storyline, Skizzen, Seitenarchitektur, Stilmuster)
- aussagekräftiger Lebenslauf auf ca.1 Seite
Bisherige Preisträger- Die Preisträger 2022 sind die Zeichnerin Sheree Domingo und der Autor Patrick Spät für ihr Werk "Madame Choi und die Monster", das die koreanische Mythenwelt und die reale Lebenswelten verflechtet.
- Die Preisträgerin 2021 ist Mia Oberländer für ihren autobiografischen Comic "Anna". Mia Oberländer ist für den Norddeutschen Rundfunk als Multimedia Assistentin tätig und macht gerade ihren Masterabschluss in Illustration an der HAW Hamburg.
- Der Preisträger 2020 ist Max Baitinger für sein Werk "Sibylla“. Baitinger war bereits 2016 mit „Röhner“ Finalist beim Comicbuchpreis. Die Jurybeurteilung: "Gewitzt und gekonnt beginnt er ein Erzählgerüst aus verschiedenen Ebenen zu konstruieren, das von bemerkenswerter grafischer Stärke zeugt.
- Die Preisträgerin 2019 ist Anke Kuhl, die freiberuflich als Illustratorin und Autorin für verschiedene Verlage arbeitet und mit ihrer Familie in Frankfurt am Main lebt. Kuhl gründete 1999 mit Philip Waechter und Moni Port die Frankfurter Ateliergemeinschaft Labor.
- Die Preisträger 2018 sind der Autor Thomas Pletzinger und der Zeichner Tim Dinter für ihr Werk "BLÅVAND".
- Die Preisträgerin 2017 ist Tina Brenneisen, die Psychologie und Philosophie an der TU Dresden und der FU Berlin studiert hat. Sie arbeitet unter dem Pseudonym PoinT als Comiczeichnerin und Karikaturistin in Berlin und ist Gründerin der Parallelallee, einem kleinen, unabhängigen Verlag für Comics und illustrierte Literatur.
- Der Preisträger 2016 ist Uli Oesterle, der seine Bewerbungsarbeit "Vatermilch" als fiktive Biografie über die dreißigjährigen Abwesenheit seines Vaters und als eine Geschichte über Wiedergutmachung verfasste. Oesterle ist es ein Anliegen, das schwere Thema in seinem grafischen Roman unterhaltsam und nicht ohne Humor zu erzählen.
- Die Preisträgerin 2015 ist Birgit Wehye, die in Ihrer Arbeit "Madgermanes" die übliche Perspektive eines deutschen Blicks auf die Welt umdreht und von den Erfahrungen mosambikanischer Vertragsarbeiter in der DDR der achtziger Jahr erzählt.