Mittwoch, 9. Dezember 2009

myComics.de Print Edition


Zum Comic Salon in Erlangen im Juni 2010 werden wir die erste gedruckte Ausgabe von myComics.de präsentieren. In dem 148 Seiten starken Band wird eine Auswahl der besten User-Comics veröffentlicht.

Die Auswahl für den Band werden wir Anfang Januar 2010 treffen. Wir werden dann mit den entsprechenden Künstlern in Kontakt treten um deren Einverständnis einzuholen und, wenn dieses gegeben wird, die Details zu besprechen.

Montag, 21. September 2009

Ein Engel über Berlin...


...oder, um präziser zu sein, in Neukölln. Aufmerksame Beobachter der Comics auf mycomics.de sind sicher auch schon über das Appetithäppchen zu "Der Engel" von Tomppa gestolpert. Zusammen mit vielen anderen Beiträgen hier ein klarer Beweis dafür, dass die deutsche Zeichnerszene alles andere als zu vernachlässigen ist. Im Gegenteil. Es tut sich was im Land und deshalb brauchen die Jungs und Mädels alle Unterstützung, die sie kriegen können, will sagen Publicity. Einen Anfang kann man schon mal am 10. Oktober in Berlin-Neukölln machen, denn dort gibt's im Café Prinz eine Vernissage zu "Der Engel". Es werden die Originalseiten aus dem ersten Teil präsentiert. Wer also Berliner ist oder sowieso in der Gegend, der kann ja mal einen Abstecher mit einplanen. Tomppas "Der Engel" ist im Zusammenhang mit einem Comic-Design-Projekt entstanden und gibt es mittlerweile auch in gedruckter Form. Für alle, die einen Blick auf die Entstehungsgeschichte und die Originalseiten werfen, bzw. vielleicht auch das ein oder andere Wörtchen mit Tomppas wechseln wollen, ist die Vernissage sicher eine gute und interessante Gelegenheit. Unterstützt unsere lokalen Eigengewächse! Die können's auch und vor allem nicht mal schlecht. Schleichwerbung saugt, googlet euch daher die Adresse des Cafés selbst :-). Die Ausstellung der Originale ist dort noch bis Ende des Jahres zu sehen.

Dienstag, 15. September 2009

Eine Zensur findet nicht statt...

…und die Erde ist eine Scheibe.
Im Mai 2009 jährte sich das Festklopfen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland zum 60. Mal. Erinnerungen werden wach, an die kurzen aber seligen Zeiten, in denen der Artikel 5 des GG, im Gegensatz zu heute, kein aufgeblähter Kaugummi-Paragraph war, sondern schlicht und einfach freie Meinungsäußerung zum Grundrecht erklärte und Kunst generell als frei deklarierte.
Will sagen, eine Zensur findet nicht statt… und Bill Clinton hatte nie was mit Frau Lewinsky.
Neben einer zunehmenden Beschränkung der Internet-Freiheit, wirtschaftsschädigenden Einschnitten beim Verkauf von PC-/ und Konsolenspielen und weitverbreitetem Maulkorberlass für Presse und Kunst, stehen in letzter Zeit mal wieder vor allem auch die Comics im Kreuzfeuer der verkappten Zensureinrichtungen (und damit die 9. Kunst). Ein Blick in die aktuelle Bannliste der BPjM führt uns die Tatsache vor Augen, dass sich derzeit weit über 70 Comics in Deutschland auf dem Index befinden, die dazu geeignet sein sollen, Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten Gründen sozialethisch zu desorientieren. Darunter so interessante Titel wie Sailor Moon Nr. 21, Danger Girl und Kalter Krieg. Letzterer mit der an sich schon fast sensationellen Begründung, er lasse die (jugendlichen) Leser ohne hoffnungsvolle Perspektive zurück. WTF?
Manch einer mag da an skurrile Urteile aus den 1950er Jahren denken, als die BPjM gegründet wurde und schon damals gerne Comics im Visier hatte – u.a. den heute eher rührig anmutenden "Der kleine Sheriff" (Nr.12). Was folgte, ist eine lange Liste von bemerkenswerten bis merkwürdigen Entscheidungen gegen das Medium Comic.
Nun hat es vor Kurzem auch Paninis The Punisher – Garth Ennis Collection Nr. 3 erwischt. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen war, umfasste der Schrieb der BPjM ganze 12 Seiten Begründung, warum der Punisher-Comic die deutsche Jugend sozialethisch desorientiert. Hauptsächlich nämlich aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung und der Glorifizierung von Selbstjustiz. Und das bei einer Figur, die bereits seit den 1980er Jahren die Medienlandschaft munter „aufmischt“ und in deren Fall der betreffende Comic in nahezu allen EU-Nachbarländern anstandslos veröffentlich wird. Eine Zensur findet nicht statt… und Christoph Daum hat nie gekokst. Was kommt als Nächstes? Preacher? Batman: Joker? Star Wars? Keine Frage, Jugendschutz ist wichtig, doch bitte nicht auf Kosten von mündigen, erwachsenen, medienkompetenten Menschen, die selbst entscheiden wollen, was sie lesen, zocken und anschauen. Wenn sich das nicht kombinieren lässt, dann ist etwas an der aktuellen Handhabung extrem faul. Mag der eine oder andere einwenden, dass eine Indizierung doch noch längst kein Verkaufsverbot bedeutet, so sollte man doch mal festhalten, dass eine Indizierung ein generelles Werbeverbot mit sich bringt und für den betreffenden Verlag ganz schnell die Frage aufwirft: Lohnt sich das überhaupt noch, ohne dass man dem Markt mitteilen kann, dass es veröffentlicht wird? Oder - was noch schlimmer ist -, der Verlag geht dazu über, die Schere im Kopf zur Anwendung zu bringen und in vorauseilendem Gehorsam das betreffende Medium so zurechtzustutzen, dass eine Indizierung auf keinen Fall mehr droht, ergo eine freiwillige Zensur. Remember? Eine Zensur findet nicht statt… und Wolverine hat eine reale Chance gegen Lobo. Wenn es einer Behörde wie der BPjM nicht gelingt, ein System zu etablieren, das es ermöglicht, unsere offensichtlich hochgefährdete Jugend vor sozialethischer Desorientierung zu schützen, ohne das grundgesetzliche Recht der erwachsenen Bürger auf Freiheit von Kunst und Meinung mit Füßen zu treten, dann stellt sich die Frage, was sie noch von einer bloßen Zensurbehörde unterscheidet… genau… und eine solche hat in einer Demokratie bzw. einem Rechtsstaat nichts verloren!
Abgesehen von Fragen nach Existenzberechtigung gewisser Behörden, sei doch mal eben noch die Frage erlaubt, was Jugendliche sozialethisch wohl mehr desorientiert? Gewalt in Comics oder mangelnde Zukunftsaussichten, gierige Banker, körperliche Gewalt in der Familie/Schule, inkompetente Politiker und allgemein wenig rosige Aussichten für unseren Planeten in der realen Welt? Brain anyone?

Samstag, 12. September 2009

Steff Murschetz Anatomie für Helden

Mit diesem Video möchte ich Anfängern zeigen, wie einfach eine Actionfigur aufgebaut ist und sie ermutigen, Männeken zu kritzeln, wo sie gehen und stehen.
Das macht Spaß und die Hand locker.
Vergesst alles darüber, aus wie vielen Kopflängen eine Figur aufgebaut ist und an welchen Stellen, welche Muskeln sitzen und wie diese heißen. Dadurch werden Figuren nur eins: Steif wie die nutzlosen und überteuerten Gliederpuppen aus dem Kunstbedarf.
Viel rumkrakeln, die Augen offen halten und spielerisch ein Gefühl für Körper entwickeln, bringt deutlich mehr.
Ich führe diese Standards in Sandmaltechnik vor. Diese Technik benutze ich für gewöhnlich bei meinen Auftritten als Showzeichner, bei denen das Bild an eine Wand projiziert wird.
Im Grunde manipuliert man dabei Vogelsand auf einer, von unten beleuchteten Milchglasplatte mit den Fingern und verschiedenen Gegenständen, wie z.B. Schaschlikspießen, Rasierpinseln oder Nagelbürsten.
Natürlich ist das System vom Strichmännchenskelett und den aufgepappten Fladenformen, als Muskeln, auf jede beliebige Zeichentechnik übertragbar.


Dienstag, 8. September 2009

Comiczeichnen mit Steff Murschetz

In meinem ersten Comiczeichenviedeo zeige ich Euch die Entstehung einer Illustration von der Vorzeichnung bis zur Bearbeitung am Computer.
Wenn ich einen neuen Comic beginne, mache ich gerne einen Test der gewählten Techniken und des geplanten Looks.
Da "Die Pferde von Dartmoor" zu Beginn des 20ten Jahrhunderts spielt, wähle ich eine altmodische Zeichentechnik, die vorwiegend auf Graphitpulver und Graphitstiften basiert.
Hier teste ich zudem die Stempeltechnik, die eine zügige Darstellung der nebelig feuchten Vegetation der Heidelandschaft Süd-Englands, mit ihren Burgen, Spukhäusern, Friedhöfen und natürlich dem legendären Gefängnis von Dartmoor gewährleisten soll.
Der zentrale Punkt beim kolorieren am Computer, ist in diesem Fall der Filter "Beleuchtungseffekte", von mir liebevoll "das Kolorieren mit Licht" genannt.
Ein machtvolles Instrument, um einer Zeichnung Licht und Atmosphäre zu verleihen.
Probiert es aus, die Möglichkeiten sind endlos.
Da sich die Einstellungen speichern lassen, kann man für jedes Kapitel oder jeden Schauplatz einer Geschichte die entsprechenden Lichter, zur Ausleuchtung der Szenen, vorbereiten.
Man braucht diese dann nur, durch Verschieben, bei jedem Panel leicht anpassen.
Alle "Innenaufnahmen" von "Käptn Jack und die Augen meiner Schwester" sind z.B. auf diese Art koloriert.
http://www.mycomics.de/comics/graphic-novel/kaeptn-jack-und-die-augen-meiner-schwester.html
Einige wenige Ergänzungen mit dem Pinsel im Farbmodus "Farbe" runden das Ganze ab.

Freitag, 14. August 2009

San Diego Comic-Con

San Diego Comic-Con, Tag 2

Von Bojen und Schwimmern





Eine halbe Ewigkeit später und 3 Liter leichter haben wir ihn dann endlich erreicht: Den Vorhof zum Paradies, die Stände mit den bunten Bilderheftchen, die Konsumbuden mit all dem verlockenden Merchandising, die Autogrammstände der A-,B-, C- und vor allem D-Moviestars, all die leckeren und wohlproportionierten Booth-Babes, das kühle Plätzchen des air-konditionierten Comic-Olymps – und das alles gleichzeitig mit den anderen 300 000 Nerds…

Wir werfen uns also mit Todesverachtung in den reißenden Strom der Sensationslüsternen und lassen uns in westliche Richtung davon treiben, wo wir weit in der Ferne verlockende Hochsee-Bojen mit „DC“, „Dark Horse“, „Bongo“ und „Marvel“ Schriftzeichen erblicken, doch der Nerd-Sog ist derart gewaltig, dass es kein Lenken, kein Steuern mehr gibt und wir sehenden, doch tränenden Auges auf die gewaltigen Klippen namens „Movie“ und „Games“ zugetrieben werden.

Was einst als kleines aber feines Mekka der Comic-Schaffenden und -Liebenden begann ist längst zu einem Multimediakonglomerat aus Hollywood-Blockbustern, Game-Industrie, Nipponphilie und Comics entartet. Zum Glück mögen wir Abartiges :-). Also, flugs den Anker geworfen, rechts ausgeschert und sich in die Warteschleife zum Warner Stand eingereiht. Es gibt XXXXXL-Kunststofftüten mit „Watchmen-Movie“-Aufdruck! Gestoppte 54 Minuten später sind wir im Besitz einer XXXXXL-Kunststofftüte mit „The FRINGE“-Aufdruck. Die letzte Watchmen-Tüte hat der 1,50 m Aushilfs-Hulk zwei Nasen vor uns abgestaubt.

„Egal! Morgen ist auch noch ein Tag.“, denkt man sich da gönnerhaft und wirft sich erneut in den steten Sog der lechzenden Nerd-Schar – gegen den Strom… gegen die Tendenz Richtung Hollywood und gegen das Elektro-Zocker-Eldorado… hin zum wesentlichen Kern der Con – zu den geliebten, bunten Bilderheftchen… auch wenn das einiges an Langstreckenschwimmerqualitäten erfordern wird… doch das ist eine andere Geschichte…

Mittwoch, 12. August 2009

San Diego Comic-Con

San Diego Comic-Con, Tag 1

DIE CON PLATZT…



…und zwar aus allen Nähten. Musste man sich in den letzten Jahren schon immer Gedanken darüber machen, ob das ehrwürdig-bombastische Messe-Gebäude direkt an San Diegos dufter Hafenanlage aufgrund des Ansturm der ganzen Film-, Comic-, Manga-, Merchandising-, Autogramm-, Sammel-, Einsack & Abgreif-, Walking Charakter- und Hilfe-ich-bin-zwei-Öltanks-Nerds nicht aus den Angeln gehoben wird – so war das in diesem Jahr überflüssig, weil ganz offensichtlich: Ja, die Con braucht Raum! Viel mehr Raum! Kein Wunder, waren doch die Tickets 2009 so gefragt wie Megan Fox im Prinzessin-Leia-Tatooine-Sklaven-Outfit. Und das trotz aller Versuche, das diesjährige Spektakel durch schweinische Viren, sauteure Hotels und Headhunter-Horrormeldungen aus dem nachbarschaftlichen Mexiko in letzter Sekunde noch zu torpedieren.

So war auch der erste Anblick, der sich uns bot, nachdem wir uns von einem freundlichen, aber offensichtlich etwas desorientierten und desdeodorierten Cab-Driver zur Con bugsieren ließen, konsequenterweise Menschen. Oder besser gesagt: eine Menschenschlange. Wobei es „Menschenmassen“ vielleicht noch besser träfe. Einigen wir uns doch einfach auf eine kaum übersehbare wogende, wabernde nicht näher zu beschreibende Einheit aus Körpern, Armen, Beinen, Nylon und luftundurchlässigem Polyester, die offensichtlich nur das eine Ziel hatte: sich jetzt sofort und gleich in die Hallen des heilversprechenden Mediums zu stürzen. Sicher nicht zuletzt wegen der dort harrenden Air Condition, die in himmelhochjauchzender Konkurrenz zu außenseitig gefühlten 45°C stand.

Der schlaue Teutone passiert daraufhin das Spalier der wartenden, schwitzenden, mehr oder weniger adrett kostümierten Normalsterblichen, spitzelt sich zum Presseschalter und wirft nonchalant seinen Ver.di-Ausweis aufs Tableau. Noch eine Weile darüber nachsinnend, was die Volunteer-Tussi mit ihrem ebenso nonchalanten „No onsight registration!“ gemeint haben könnte, stellt man sich zu den anderen 300 000 transpirierenden Nerds in die Schlange und versucht sich im Schlagschatten des 2 x 2 Meter großen Wonder Woman–Imitats vor der mittlerweile mit gefühlten 100° C lächelnden Sonne Kaliforniens zu verbergen. Oh, ja… die Con platzt aus allen Nähten – und offensichtlich nicht nur die…



Fortsetzung: Comic-Con Tag 2: Von Bojen und Schwimmern

Anzeigenkampagne mycomics.de

Hier seht ihr unsere verschiedenen Anzeigenmotive, die zur Bewerbung von mycomics.de dienen. Welche gefallen euch am besten?
















Montag, 3. August 2009

Comic Action 2009

Als Zeichner am Stand von Panini haben bisher zugesagt:

Joseph Michael Linsner (Dawn, Conan, Wolverine: Claws)
Stjepan Sejic (Witchblade, Darkness)
Sean Phillips (Criminal, Incognito, Marvel Zombies)
Clint Langley (Thunderbolts, Ghost Rider, Punisher)

Wie jedes Jahr wird es auch wieder diverse Special-Ausgaben vor Ort geben. Mehr in kürze auf http://www.paninicomics.de/


Hier zur Website der Comic Action 2009: http://www.comicaction.de/

Dienstag, 28. Juli 2009

ZACK-Interview mit myComics.de



aus ZACK Nr. 122:

Web- und Digitalcomics bei myComics.de


Manche Leute sind der Meinung, dass es bereits mehr als genug Superhelden, Fantasywelten, Science Fiction und Mystery-Abenteuer in Comicform gibt. Die Macher von myComics.de denken, dass irgendwo in diversen Schubladen eine ganze Reihe starker Geschichten liegt, die nur darauf warten, entdeckt und gelesen zu werden. Und dass es ohnehin nie genug Comics geben kann.
Daher gibt es jetzt myComics.de mit viel Platz für Comics aller Art, von Cartoon bis Horror, mit einem ganzen Bereich für selbstgezeichnete Comics, einem Comic-Wettbewerb - und mit Leseproben aus bereits gedruckten Comicbänden.
Sobald der Besucher von myComics sich registriert hat, kann er bei myComics.de mitmachen: eigene Comics hochladen, Favoriten auswählen, Comics kommentieren, beim Wettbewerb seine Stimme abgeben, und eigene Comics beim Wettbewerb einreichen. ZACK sprach mit Max Müller, dem Director of Publishing bei Panini, über die neue Website.

ZACK: Wie und wann entstand die Idee zu myComics?
Max Müller: Aus der Überlegung heraus, wie man neue Leser für Comics im Netz gewinnen kann. Von der ersten Idee bis zum Launch im Juni 2009 waren es ca. 9 Monate.


ZACK: Welche Grundidee liegt dem Konzept der Homepage zugrunde?
Max Müller: Filmfans haben YOU TUBE, Musikfans MY SPACE - auf diesen Plattformen steht dem User die ganze Welt offen. Man kann sich informieren, Unbekanntes entdecken, mitreden, mitmachen und vieles mehr. Da es für Comics nichts Vergleichbares gibt (was mal wieder typisch ist), entschlossen wir uns, was Eigenes auf die Beine zu stellen. So entstand die Idee eines Portals für Comicverlage und Comiczeichner.

ZACK: Welche Inhalte werden dem Besucher von MyComics geboten?
Max Müller: Momentan gibt es drei Schwerpunkte. Im Bereich "Digital Comics" können Verlage ihre Comics vorstellen. Im Bereich "Web Comics" können die User ihre Comics hochladen und im Bereich "Wettbewerb" finden von Zeit zu Zeit Wettbewerbe statt, die für neue Comickünstler gedacht sind - wobei natürlich jeder mitmachen kann, also auch ein Frank Miller, wenn er denn Lust hat. Dazu gibt es noch ein Forum, eine Top 10-Sektion. Weitere Inhalte wie Comicworkshop oder Videos sind in Planung.

ZACK: Welche Comics werden zum Homepage-Start bereits präsentiert und welchen Genres sind diese zuzuordnen? Welche Autoren sind bereits dabei?
Max Müller: Nach nur 6 Wochen sind schon über 120 Comics auf der Seite, die Bandbreite ist enorm. Von Cartoons, Funny, Science-Fiction, Superhelden, Fantasy, Erotik... es ist eigentlich schon jetzt alles vertreten, was das Medium zu bieten hat. Und jeden Tag werden neue Comics eingestellt. Nur das Genre "Manga" ist noch nicht bedient - da sind wir uns nicht sicher, ob das zu mycomics.de passt. Die Ausrichtung liegt derzeit klar auf westlichen Comics (Deutschland, Europa, USA). Bei den Autoren sind preisgekrönte US-Autoren wie Ed Brubaker oder Frank Miller dabei, aber genauso wichtig sind coole deutsche Künstler wie die Dinters oder die Moga Mobos.

ZACK: Die Macher der Website sind Mitarbeiter von Panini Comics. Diese sind? Handelt es sich um eine private Initiative oder ist myComics eine Panini-Seite?
Max Müller: Die Website wurde von mir und Alexandra Haas konzipiert und entwickelt. Dabei half uns unser Kollege Michael Streng in Bezug auf Programmierung/Umsetzung, Dorothee Lang im Bereich Redaktion/Inhalte und zwei freie Agenturen bezüglich der Grafik und dem Comic-Reader. Die Seite gehört zum Panini Verlag, ist aber konzeptionell völlig eigenständig und losgelöst von den sonstigen Panini Aktivitäten.

ZACK: In welchem Umfang werden Comics zu lesen sein? Gibt es nur Previews oder werden auch komplette Comics ins Netz gestellt?
Max Müller: Das kann jeder so handhaben wie er möchte. Die User werden vermutlich meist ganze Comics hochladen, die Verlage Leseproben. Aber wenn es vergriffene Comics gibt, bei denen ein Nachdruck unrentabel ist, kann ich mir auch vorstellen, dass Verlage die Plattform nutzen, um auch komplette Comics einzustellen.

ZACK: Gibt es auch kolorierte Comics bei myComics?
Max Müller: Ja, der Großteil ist koloriert.

ZACK: Wer kann alles Comics einstellen und welche Bedingungen sind daran geküpft? Behält sich myComics vor, bestimmte Comics auch nicht zu veröffentlichen?
Max Müller: Jeder kann Comics einstellen, auch jeder Verlag. Bedingungen gibt es keine - es ist für alle gratis. Und ja, wir behalten uns selbstverständlich vor, Comics auch mal nicht zu veröffentlichen. Wir sind für den Inhalt der Seite verantwortlich, müssen also aufpassen hinsichtlich jugendschutzrechtlicher Bestimmungen.

ZACK: Werden nur Comic-Neuerscheinungen vorgestellt oder gibt es auch älteres Material?
Max Müller: Der derzeitige Fokus liegt sicher bei den Comic-Neuerscheinungen. Aber theoretisch kann sich auch eine größere Bibliothek mit den Backlisttiteln eines Verlages bilden. Das muss aber jeder Verlag selber entscheiden. Bei unserem Vertigo-Programm ist es z.B.
sinnvoll, von jeder Serie den ersten Band mit einer Leseprobe online zu haben - das wird nun peu a peu umgesetzt.

ZACK: Neben myComics gehen aktuell gleich mehrere Anbieter mit WebComics an den Start. Es scheint für die Comics so etwas wie einen Aufbruch in eine neue Zeit zu geben. Welche Erwartungen habt ihr für die Zukunft an WebComics? Letztlich soll wohl auch myComics eine Repräsentationsplattform für Comics sein, um diese einem breiten Publikum kostenlos zur Verfügung zu stellen und so die Bekanntheit zu fördern, die dann evtl. zu einer erfolgreichen Printversion führt ...
Max Müller: Ja, so sehe ich das auch. Es IST ein Aufbruch in eine neue Zeit.
Die Lesegewohnheiten haben sich geändert, die Einkaufsgewohnheiten haben sich geändert. Und das war nur der Anfang. Es ist manchmal schon beängstigend, wenn ich denke, dass ich in der Anfangszeit bei Panini/Dino noch mit Filmen statt Daten, mit Fax statt E-Mail, mit Lexikon statt Internet gearbeitet hatte - und das ist gerade mal 12-13 Jahre her. Das Internet verändert alles - ich merke es an mir selber, Fernsehen finde ich mittlerweile totlangweilig. Außer wenn Fußball kommt.
Konkrete Erwartungen haben wir für myComics.de momentan nicht, dazu sind wir viel zu beschäftigt, um die Seite ordentlich zum Laufen zu bringen - sowohl vom Troubleshooting her, als auch hinsichtlich nächster Schritte, also Erweiterungen. Da wird jeden Tag daran gearbeitet, auch wenn man es nicht sieht. Schön wäre es tatsächlich, wenn durch myComics.de neue Talente entdeckt werden würden, die dann den Sprung zum Print schaffen, oder aber schon bestehende Comics neue Fangruppen erschließen könnten. Dann hätte die Seite ihr Ziel erreicht.

ZACK: Vielen Dank für die Infos rund um myComics!
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ZACK-Interview: Michael Hüster

Montag, 27. Juli 2009

Bericht über myComics.de in 'Bücher Online Lesen'



Das Blog Bücher Online Lesen durchforstet regelmäßig den digitalen Bücherwald, gibt dazu Empfehlungen und Bewertungen, und hat sich nun auch myComics.de zur Brust genommen - und kam zu einem überraschendem Fazit:

Am Design hab ich ausnahmsweise mal nichts auszusetzen und irgendwie ist dieser Beitrag komplett unkritisch. Entweder liegt es an der Hitze oder das myComics-Team versteht einfach was von ihrer Arbeit. Wohl eher letzteres.


Die ganze Bewertung gibt es hier:
myComics - Kostenlose Comics und Leseproben.

Donnerstag, 23. Juli 2009